Fledermäuse: Gemeinsam fette Beute machen
Um große Gebiete nach Nahrung zu durchsuchen, jagen Fledermäuse in Gruppen
Wenn Hasenmaulfledermäuse jagen, muss es schnell gehen. „Nur in der ersten Stunde nach Sonnenuntergang schwirren die Insekten in dichten Schwärmen über den Gewässern“, erklärt Dina Dechmann von der Universität Konstanz und dem Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell. Um in dieser kurzen Zeit möglichst viel Beute zu machen, orientieren sich die in Südamerika lebenden Fledermäuse an den Rufen ihrer Artgenossen. Bestimmte Schallmuster zeigen den Tieren zuverlässig, wo es viel Futter gibt, berichten Forscher um Dechmann online im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society of London, Series B“.
Eine einzelne Fledermaus wäre bei der Jagd rasch überfordert. Mithilfe von Ultraschallsignalen können sie nur in einer Entfernung von drei bis vier Metern Mücken und andere kleinen Insekten orten. Es würde Stunden dauern, um das gesamte Jagdrevier nach Nahrung zu durchsuchen. Nur: Die Schwärme lösen sich bald nach Sonnenuntergang wieder auf. Um genügend Energie aufzunehmen, müssen die Fledermäuse aber rund 700 Insekten fressen. Deshalb schließen sich die weiblichen Tiere eines Harems zusammen.
Um herauszufinden, wie die Fledermäuse miteinander kooperieren, fing Dina Dechmann in Zusammenarbeit mit Christian Voigt vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Panama Hasenmaulfledermäuse mit speziellen Fallen vor ihren Wohnhöhlen und rüstete sie mit winzigen Sendern aus.
Die Messungen zeigten den Forschern, dass die jagenden weiblichen Fledermäuse zunächst in einem Abstand von rund 30 Metern fliegen. In dieser Entfernung können sie die Ortungsrufe der Kolleginnen gut hören, obwohl sie selbst eine so weit entfernte Beute nicht erkennen könnten. Sobald ein Tier ein Insekt ortet, wiederholt es die Rufe öfter und ändert auch die Frequenz, um das Opfer genauer zu „sehen“. Diese typischen „Rufe zur Zielerfassung“ bekommen auch die Nachbarn mit und fliegen rasch zu dem Insektenschwarm, den die Kollegin entdeckt hat. Mit dieser akustischen Kooperation kann die Gruppe rasch eine relativ große Fläche absuchen und so die knappe Zeit zur Jagd optimal nutzen.
Noch nicht untersucht ist dagegen das Verhalten der Männchen. Vermutlich können sie sich aber mehr Zeit zur Jagd lassen, da sie keinen Nachwuchs aufziehen und daher weniger Energie benötigen.
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