Müllvermeidung: Gegen mehr Mikroplastik hilft nur weniger Makroplastik
Noch ist kaum erforscht, wie sich Mikroplastik auf die Umwelt auswirkt. Umso wichtiger ist es, die Ansammlung von Kunststoffen in der Natur zu vermeiden.
Mikroplastik aus der Umwelt zu entfernen, dafür gibt es bisher keine Methode. Am besten ist es, Entstehung und Verbreitung von vornherein zu vermeiden. Wer den guten alten Jutebeutel oder Weidenkorb für den Einkauf nutzt und Plastikgeschirr und -besteck ablehnt, tut das bereits. Ansonsten kann man darauf achten, Lebensmittel nicht in Plastik verpackt oder eingeschweißt zu kaufen, sondern eher in jeweils unbeschichtetem Papier oder Zellophan, das reicht meist auch aus. Plastik gehört nicht in den Biomüll, sondern sollte recycelt werden. Geht das nicht, ist die Müllverbrennungsanlage immer noch die beste Lösung. Eine wenig bekannte, aber tonnenschwere Quelle von Mikroplastik ist der Abrieb von Autoreifen. Als sehr problematisch gelten auch Misch- oder Kunstfasertextilien. Über Waschmaschinen gelangen Unmengen davon in die Abwässer, und Kläranlagen sind kaum in der Lage, die Fasern und Partikel davor zu bewahren, in der Umwelt zu enden. Wolle, Baumwolle, Jute und Hanftextilien – das alles möglichst ohne Elastan-Beigabe oder dergleichen – sind Alternativen. Auch wer mit dem Tennisspielen aufhört, sorgt dafür, dass weniger Polyethylenfasern in die Umwelt gelangen, denn die bedecken die weißen und gelben Bälle. Zigaretten sollte man lieber filterlos rauchen. Das ist nicht nur in jeder Hinsicht effektiver, sondern verhindert auch, dass das Filtermaterial Celluloseacetat in die Umwelt gelangt. Und: Wer Plastikmüll oder Zigarettenkippen herumliegen sieht: Einsammeln, bevor sie zu Mikroplastik werden.