Open Access: Freier Forschen für Berliner Unis
Bis zum Jahr 2020 will der Senat einen Großteil der Fachartikel, die Berliner Forscher verfassen, online frei zugänglich machen. Doch noch gibt es große Probleme beim Open Access.
Forschungsergebnisse sollen nicht länger in Bibliotheken versteckt oder durch teure Fachzeitschriften vom Publikum ferngehalten werden, sondern im Internet frei verfügbar sein. Das ist der Kerngedanke hinter der Open-Access-Bewegung. Doch obwohl sich viele Hochschulen und Institute Open Access schon auf die Fahnen geschrieben haben, gestaltet sich die Umsetzung eher zäh. Berlin will den Prozess jetzt vorantreiben. Bis zum Jahr 2020 sollen 60 Prozent aller Zeitschriftenartikel, die Forscher in den Einrichtungen der Stadt verfassen, online frei veröffentlicht werden.
Berliner Open-Access-Strategie
Das geht aus der „Open-Access-Strategie für Berlin“ hervor, die eine Arbeitsgruppe für den Senat aufgestellt hat und die dem Tagesspiegel vorliegt. Auch Monografien und Sammelbände sollen so weit es geht im Open Access vorgehalten werden.
Zwar sei die Infrastruktur in Berlin schon gut ausgebaut, heißt es in dem Papier. So verfügen die Berliner wissenschaftlichen Einrichtungen über 15 „Repositorien“: Das sind Datenbanken der Unis und Institute, auf denen Forscher ihre Publikationen für die kostenfreie Nutzung im PDF-Format hinterlegen können. Auch rechtlich ist es inzwischen möglich, selbst die Artikel irgendwann frei verfügbar zu machen, die zunächst in teuren Fachzeitschriften erscheinen. Bei diesem „grünen Weg“ des Open Access können Artikel schon heute nach Ablauf einer mehrmonatigen Karenzzeit als Zweitverwertung auf den Servern der Uni abgelegt werden. Dass in der Praxis hier aber „Defizite“ bestehen, geben auch die Autoren des Strategiepapiers zu. Schätzungen gehen davon aus, dass das allenfalls bei fünf bis zehn Prozent der Artikel der Fall ist.
Aufbau eines landesweiten "Universitätsverlags"
Für Berlin wird nun ein „Publikationsfonds“ vorgeschlagen, um die Hochschulen finanziell zu unterstützen. Allerdings werden keine konkreten Zahlen genannt. Bei der Mittelvergabe des Landes könnte Open Access als Indikator eingeführt werden. Die Einrichtungen sollen Open-Access-Beauftragte ernennen, um den Prozess intern zu befördern.
Befördert werden soll auch der „goldene“ Weg beim Open Access. Dabei erhalten Wissenschaftler aus öffentlicher Hand Druckkostenzuschüsse, um Artikel in „richtigen“ Open-Access-Journalen veröffentlichen zu können. In diesen Journalen werden die Texte schon bei der Erstveröffentlichung kostenfrei verfügbar gemacht. An Berliner Hochschulen beheimatete Zeitschriften, die noch für Leser kostenpflichtig sind, sollen mittelfristig zu Open-Access-Magazinen umgewandelt werden, heißt es. Angeregt wird der Aufbau eines landesweiten „Universitätsverlags“. Darüber sollen auch Monografien und Sammelbände frei im Internet angeboten werden.
Der Bericht fordert stärkere Bemühungen, wenn es um den freien Zugang zu Forschungsdaten geht. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn andere Wissenschaftler Experimente nachvollziehen wollen. Das Strategiepapier soll nun bis zum Jahresende im Abgeordnetenhaus diskutiert werden.
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