Entwicklung von Quantencomputern: EU stärkt Quantentechnologie
Die EU will mit einer Milliarde Euro Quantentechnologien fördern. Mit Jürgen Mlynek sitzt ein Berliner Forscher dem Aufsichtsrat der Initiative vor.
Mit Quantentechnologie Computer entwickeln, die noch viel leistungsfähiger als heutige Supercomputer sind: Das ist ein Ziel eines neuen Flagschiffforschungsprogramms, das die Europäische Kommission jetzt an den Start gebracht hat. Eine Milliarde Euro will die EU dafür in den kommenden Jahren ausgeben.
Den Vorsitz des „Strategic Advisory Boards“ der Initiative, also des Aufsichtsrats, übernimmt dabei der Physiker Jürgen Mlynek. Der ehemalige Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin und der Helmholtz-Gemeinschaft ist unter anderem Koordinator der Berlin Science Week, deren Auftakt am Donnerstag stattfand, und Kuratoriumsvorsitzender der Berliner Falling Walls Foundation. Mlynek hat selber lange auf dem Gebiet der Quantenoptik geforscht.
Das Ziel: Ein "Quantum-Web"
Mit der EU-Quanteninitiative sollen langfristig über 5000 Quantenphysikerinnen und -physiker gefördert werden. Bis 2021 werden zunächst 20 Projekte unterstützt. Dazu gehört unter anderem ein am Forschungszentrum Jülich stationierter Quantencomupter, der vor allem die Simulation von Abläufen in Chemie und Materialwissenschaft sowie das maschinelle Lernen in der Künstlichen Intelligenz beschleunigen soll.
Quantencomputer könnten Probleme lösen, die herkömmliche Rechner an ihre Grenze brächten – das ist die Hoffnung hinter der Technologie. Denn Quantencomputer rechnen anders: Statt wie normale Computer Rechenschritte nacheinander abzuarbeiten, könnten Quantencomputer Operationen parallel verarbeiten. Das langfristige Ziel der EU-Initiative ist ein „Quantum Web“ europaweit vernetzter Quantencomputer, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission.