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Schulkinder sitzen an einem Tisch und melden sich.
© dpa

Quote für Migrantenkinder?: "Es gibt keinen Grund, Angst zu haben"

Der Vorschlag des Philologenverbandes, die Zahl von Migranten in Klassen zu begrenzen, ist höchst umstritten. Unter anderem widerspricht Bundesbildungsministerin Wanka.

Mehr als 30 Prozent „Kinder nicht deutscher Muttersprache“ sollten nicht in einer Klasse unterrichtet werden, hat der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, gefordert. Seinen Vorschlag für eine „Quotierung“ begründete er gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit Pisa-Ergebnissen, nach denen ab 30 Prozent Migranten ein Leistungsabfall beginne. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) reagierte am Donnerstag ablehnend. „Es gibt keinen Grund, Angst zu haben“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an deutschen Schulen steige schon seit Jahren. „Gleichzeitig haben sich die Leistungen der Schüler in internationalen Tests wie der Pisa-Studie deutlich verbessert“, betonte die Ministerin.

"Gettos" müssten vermieden werden, sagt der Verbandsvorsitzende

Hintergrund von Meidingers Vorstoß sind die Willkommensklassen für Flüchtlingskinder, die nach einer Übergangszeit in Regelklassen wechseln. Dabei müssten „Gettos“ vermieden werden, wird Meidinger zitiert. 25 000 zusätzliche Lehrkräfte seien nötig, um den Zustrom zu bewältigen. Mehr Ressourcen forderte auch der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann. In den gemeinsamen Klassen dürfe „keinem Schüler ein Nachteil erwachsen“. Die Idee einer Quotierung sei aber „realitätsfremd“, erklärte Beckmann. Es gehe nicht an, traumatisierte Kinder mit Bussen über Land zu verschicken.

SPD: Qualität des Unterrichts darf sich nicht verschlechtern

Der SPD-Fraktionschef im Bundestag, Thomas Oppermann, sagte, es wäre ein schwerer Fehler, wenn bei der Aufnahme von Zuwanderern einfach die Klassen vergrößert würden und sich die Qualität des Unterrichts für alle Kinder verschlechtere. Er forderte mehr Geld für die Länder, absehbar kämen etwa 200 000 Flüchtlingskinder in die Schulen. Dafür müsse das Kooperationsverbot im Grundgesetz aufgehoben werden, sagte Oppermann am Donnerstag im Bundestag. (Tsp/epd/dpa)

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