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Alle drei Jahre testet die Pisa-Studie die Schulleistungen von 15-jährigen.
© dpa

Pisa 2015: Eine halbe Million Jugendliche weltweit im Test

Am kommenden Dienstag erscheint die neue Pisa-Studie. Getestet werden die Kompetenzen von 15-Jährigen im Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften

Am kommenden Dienstag ist es soweit: Die neue Pisa-Studie erscheint. Es ist die sechste Auflage der im Drei-Jahres-Rhythmus durchgeführten Studie, weltweit wurden dafür 2015 mehr als eine halbe Million 15-Jährige in 72 Ländern getestet. In Deutschland nahmen 10.500 Schülerinnen und Schüler aus 253 Schulen teil. Durchgeführt wird das „Programme for International Student Assessment“ von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Im Mittelpunkt der neuen Pisa-Studie stehen die Naturwissenschaften, wie schon einmal 2006. Die Schüler müssen „wirklichkeitsnahe“ Aufgaben aus der Physik, Chemie, Biologie und Geographie lösen. So setzen sich Schüler damit auseinander, warum und wann ein Langstreckenläufer zu dehydrieren droht. Getestet werden auch die Lesekompetenzen, dabei interpretieren Schüler unterschiedliche Textarten. Im dritten Bereich, der Mathematik, bearbeiten sie Textaufgaben, in denen es um Alltagssituationen geht. Der Test dauert dreieinhalb Stunden.

Beim letzten Pisa-Test stiegen deutsche Schülerinnen und Schüler auf

Die erste Pisa-Studie aus dem Jahr 2000 löste hierzulande wegen des schwachen Abschneidens der deutschen Schüler einen Schock aus. Seitdem haben sich die Ergebnisse kontinuierlich verbessert. Beim vergangenen Mal lag Deutschland erstmals in allen getesteten Bereichen über dem Durchschnitt der OECD-Staaten. Selbst wenn einige asiatische Regionen noch weit voraus waren, sahen die Bildungsforscher Deutschland vor allem in Mathematik und in den Naturwissenschaften mit den stärksten westlichen Ländern auf Augenhöhe. Erklärt wurde das unter anderem damit, dass sich die Gruppe der „Risikoschüler“, die nur geringe Kenntnisse haben, weiter verringerte. Dennoch gehören beim Lesen immer noch 14 Prozent dazu (2003: 22 Prozent), in Mathematik 18 Prozent (2003: 22 Prozent). Die Kultusminister wollen den Anteil auf unter zehn Prozent drücken. Etwas entschärft hatte sich der Zusammenhang zwischen Schulerfolg und dem sozialem Hintergrund der Schüler, der in Deutschland zuvor besonders groß war. Bei der Chancengerechtigkeit lag Deutschland bei Pisa 2012 nun im Mittelfeld. Der Leistungsrückstand von Schülern aus Migrantenfamilien hatte sich ebenfalls verringert, betrug aber noch 54 Punkte, was knapp anderthalb Schuljahren entspricht.

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