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Wo alles begann. In dem Dorf Meliandou im westafrikanischen Guinea starb im Dezember 2013 zuerst ein Kind an Ebola. Sein Vater (rechts) überlebte, aber das Unheil nahm seinen Lauf.
© picture alliance / dpa

Wie gewonnen, so zerronnen: Ebola ist nach Guinea zurückgekehrt

Kaum hatte die WHO erklärt, dass es in Sierra Leone - und damit ganz Westafrika - keine Ansteckungsketten mehr gebe, kam die Hiobsbotschaft aus Guinea: Ein Dorf kämpft gegen Ebola.

Drei unerklärte Todesfälle in einem Dorf, innerhalb weniger Wochen. Die Kranken hatten Durchfall und übergaben sich. Und im Moment litten weitere Familienangehörige unter Symptomen, die typisch für Ebola sind. Die Gesundheitsbehörden in Guinea alarmierten die Weltgesundheitsorganisation WHO.

Nun steht fest: Eine Mutter und ihr 5-jähriger Sohn sind infiziert, sie wurden in ein Behandlungszentrum gebracht. In Koropara, einem abgelegenen Dorf in der Präfektur Nzérékoré im Süden Guineas, wimmelt es unterdessen von Experten. Das Gesundheitsministerium, WHO, Unicef und die amerikanische Seuchenbehörde CDC haben ihre Teams geschickt. Sie suchen alle, die mit den Kranken und den Toten Kontakt hatten. Sie isolieren, impfen und beobachten die gefährdeten Personen, sie klären auf und suchen nach der Ansteckungsquelle. Auch Anthropologen sind dabei. Es soll nichts schief gehen, nicht so kurz vor dem Ziel. Der Ebola-Ausbruch in Guinea galt seit dem 29. Dezember 2015 als beendet.

Im Körper der Überlebenden kann das Virus monatelang überdauern

Die Ereignisse erinnern an den Januar. Kaum hatte die WHO verkündet, dass es in Westafrika keine Ebola-Ansteckungsketten mehr gebe, meldete Sierra Leone eine 22-jährige Ebola-Tote. Ihre 38-jährige Tante hatte sich ebenfalls infiziert. Dieses Aufflammen der Epidemie war gerade eingedämmt, am Donnerstag waren zwei Inkubationsperioden seit dem letzten Fall vergangen. Sierra Leone gilt erneut als "ebolafrei". Wie fragil dieser Erfolg ist, zeigt die Nachricht aus Koropara. Westafrika wird das Virus nicht los, das seit Dezember 2013 mindestens 11 300 Opfer gefordert hat.

Dass es zu solchen Rückfällen kommen kann, wissen alle Experten. In elf von zwölf Fällen waren sie bisher aller Wahrscheinlichkeit nach auf Überlebende der Epidemie zurückzuführen. Denn manche Stellen im Körper erreicht das Immunsystem nicht, etwa das Augeninnere und die Hoden. Hier kann das Virus mitunter über Monate überdauern und zum Beispiel über Sperma übertragen werden. Im Laufe der Zeit wird dieses Risiko allerdings kleiner. Die WHO betonte daher, dass Sierra Leone, Guinea und Liberia sehr wachsam bleiben müssen und bereit, schnell auf ein Aufflammen zu reagieren.

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