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Ausgezeichnet. Thouless wurde eine Hälfte des Preises zugesprochen. Haldane und Kosterlitz teilen sich die andere Hälfte.
© REUTERS

Die Nobelpreisträger für Physik: Drei Briten, die in Amerika forschen

Wer sind David Thouless, Duncan Haldane und John Kosterlitz? Drei Kurzporträts.

Auch wenn die drei Nobelpreisträger in den USA leben, löste die Auszeichnung im Vereinigten Königreich Jubel aus. Denn sie sind gebürtige Briten und haben ihren Weg dort begonnen. In ihrem Feld seien sie seit Langem bekannt, sagte Chris Phillips vom Imperial College in London dem „Guardian“. „Es ist schön, wenn die eigenen Helden so gefeiert werden.“

David Thouless ist einer von drei Nobelpreisträgern für Physik 2016.
David Thouless ist einer von drei Nobelpreisträgern für Physik 2016.
© Trinity Hall, University of Cambridge

Eine Hälfte des Nobelpreises für Physik geht an David Thouless. Der Schotte wurde 1934 in Bearsden geboren und studierte an der Universität Cambridge. Seinen PhD machte er 1958 an der Universität Cornell in Ithaca/New York, wo er mit Hans Bethe zusammenarbeitete. Der deutsch-jüdische Emigrant Bethe war nicht nur an der Entwicklung der Atombombe beteiligt, sondern auch ein Pionier auf dem Gebiet der Quantenmechanik. Nach einem Postdoc an der Universität von Kalifornien in Berkeley unterrichtete Thouless bis 1978 mathematische Physik an der Universität Birmingham in Großbritannien. Dort traf er auf Michael Kosterlitz, gemeinsam schafften sie ein neues Verständnis der topologischen Phasenübergänge, die auch nach ihnen benannt sind. 1980 wechselte Thouless an die Universität von Washington in Seattle, wo er sich vor allem mit dem Quantum-Hall-Effekt und Wirbeln in Superfluiden beschäftigte.

Glücklich. Duncan Haldane nach dem Anruf aus Stockholm.
Glücklich. Duncan Haldane nach dem Anruf aus Stockholm.
© REUTERS

Die andere Hälfte des Preises teilen sich Duncan Haldane und John Kosterlitz. Haldane kam 1951 in London zur Welt, studierte und promovierte an der Universität Cambridge und ging dann nach Frankreich. Spätere Stationen des Physikers waren unter anderem die Bell-Laboratorien, die Universität von Kalifornien in San Diego und seit 1990 die Universität Princeton. „Wir haben unsere Theorien schon vor einer Weile erarbeitet. Aber jetzt bilden sie die Basis für enorme neue Entdeckungen“, sagte er in einem Telefonat mit Göran Hansson, dem Generalsekretär der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Überrascht. Michael Kosterlitz war gerade auf dem Weg zum Mittagessen, als die Nachricht kam.
Überrascht. Michael Kosterlitz war gerade auf dem Weg zum Mittagessen, als die Nachricht kam.
© AFP

John Kosterlitz wurde 1942 als Sohn des deutsch-britischen Biochemikers Hans Walter Kosterlitz im schottischen Aberdeen geboren. Nach dem Studium in Cambridge und Oxford, wo er zu Hochenergie-Physik promovierte, ging er unter anderem ans Institut für Theoretische Physik in Turin, an die Cornell-Universität in Ithaca und an die Universität von Birmingham. Seit 1982 ist er an der Brown-Universität Professor für Physik. Die Nachricht vom Nobelpreis überraschte ihn auf dem Weg zum Mittagessen in Helsinki. Dort ist er im Moment Gastprofessor.

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