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Aus besseren Tagen. Die Simulation zeigt, wie das Weltraumteleskop ferne Sterne ins Visier nimmt, um Exoplaneten aufzuspüren.
© dpa/Nasa

Planetenjäger außer Dienst: Die Nasa beendet ihre „Kepler“-Mission

Das Weltraumteleskop lässt sich nicht mehr präzise ausrichten. Die Versuche, „Kepler“ von der Erde aus wieder flott zu kriegen, wurden endgültig beendet. Womöglich gibt es eine Folgemission mit beschränkten Mitteln.

Nun ist es endgültig vorbei. Das Weltraumteleskop „Kepler“, mit dem die Nasa seit 2009 recht erfolgreich nach Planeten an fernen Sternen gesucht hat, war im Mai kaputt gegangen. Die Versuche, den Späher noch einmal flott zu kriegen, wurden nun offiziell beendet. Die Arbeit der Wissenschaftler geht dennoch weiter. Viele Daten sind noch nicht ausgewertet und könnten Hinweise auf weitere Exoplaneten liefern. Bislang sind nach Angaben der Nasa 135 solcher fernen Planeten durch die Kepler-Mission nachgewiesen worden, hinzu kommen rund 3500 Kandidaten.

Kepler war 2009 ins All geschossen worden und hat zwischen 100.000 und 150.000 Sterne beobachtet. Anhand von minimalen Helligkeitsschwankungen der fernen Sonnen wollten die Astronomen Planeten aufspüren. Der Gedanke dahinter: Schiebt sich ein solcher Himmelskörper in die Sichtachse zwischen den Stern und Kepler, wird das Licht vorübergehend ein wenig schwächer. 

Für diese Beobachtungen muss die Weltraumsonde aber stabil zum Beobachtungsfeld ausgerichtet werden. Dafür verfügt es über vier „Reaktionsräder“. Indem diese ihre Drehzahl ändern, ändert Kepler seine Lage im Raum. Vor einem Jahr ging das erste Rad kaputt. Die verbliebenen drei genügten, um die Sonde in allen Raumrichtungen zu stabilisieren. Im Mai fiel jedoch ein weiteres aus. Das Forschungsprogramm, das erst im November wegen des großen Erfolges verlängert worden war, konnte nicht fortgesetzt werden. 

In den vergangenen Wochen versuchten die Ingenieure auf der Erde, wenigstens eines der Reaktionsräder wieder in Gang zu bekommen. Nun haben sie aufgegeben. Das bedeutet aber noch nicht das Ende von Kepler. Der Späher verfügt zudem über mehrere Steuerdüsen, die ebenfalls zur Lageregelung genutzt werden. Allerdings sind sie vergleichsweise grob und erreichen nicht die Präzision der Räder. Anfang August hat die Nasa Wissenschaftler um Vorschläge gebeten, wie mit den verbleibenden Mitteln vielleicht doch noch eine brauchbare Mission gestartet werden kann. 

Darüber hinaus sind noch längst nicht alle Daten, die die 600-Millionen-Dollar-Mission in den vergangenen vier Jahren geliefert hat, ausgewertet. Wie die Nasa mitteilt, erwarten die Wissenschaftler noch „hunderte, wenn nicht tausende neue Entdeckungen“. Darunter die besonders gesuchten erdgroßen Planeten, die ihren Mutterstern in der prinzipiell bewohnbaren Zone umkreisen. Denn die bisher entdeckten Exoplaneten sind meist große Gasplaneten oder sie umkreisen ihre Sonne in so dichtem Abstand, dass auf der Oberfläche höllische Temperaturen herrschen. 

Auch der europäische Planetenjäger „Corot“ (Convection, Rotation and Planetary Transits) hat unterdessen den Geist aufgegeben. Bis die Planetenforscher ein neues Werkzeug nutzen können, müssen sie sich nun gedulden. In vier Jahren sollen die Sonden „Cheops“ (Characterizing Exoplanets Satellite) und „Tess“ (Transiting Exoplanet Survey Satellite) von der Esa beziehungsweise der Nasa gestartet werden.

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