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Eine Professorin spricht vor Studierenden im Hörsaal.
© Mike Wolff

Gleichstellung an Universitäten: Die FU Berlin fördert Frauen am besten

Die Freie Universität gehört zu den drei Unis bundesweit, die Frauen am besten fördern. Berlin ist insgesamt Spitze bei der Gleichstellung.

Die Freie Universität gehört mit der RWTH Aachen und der Uni Hildesheim zu den drei Universitäten, die bundesweit am besten Frauen fördern. Die Humboldt-Universität liegt mit acht weiteren Hochschulen in der darauffolgenden Gruppe. Das ergibt die neue Ausgabe des Gleichstellungsrankings des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS).

Der Frauenanteil bei den Professuren

Im Ranking spielt unter anderem eine Rolle, wie hoch der Frauenanteil bei den Professuren, bei den Promotionen und beim wissenschaftlichen Personal ist. Die Rangliste orientiert sich dabei am „Kaskadenmodell“: Es wird gemessen, wie sich der Anteil von Frauen in einer Hierarchiestufe zu dem Anteil in der Stufe darunter verhält. Gut schneidet so zum Beispiel eine Uni ab, deren Frauenanteil bei den Professuren möglichst nah am Frauenanteil bei den Promovierenden liegt. Die FU gehört hier bei den Professorinnen sowie den Promovierenden zur bundesweiten Spitzengruppe, die HU bei den Post-Docs. Bewertet wird auch, wie sich der Frauenanteil bei den Professoren zwischen 2008 und 2013 (dem Zeitpunkt der Erhebung) entwickelt hat. FU und HU gehören mit einem Plus von mehr als sechs Prozent erneut zur Spitzengruppe. An der FU sind jetzt 33,1 Prozent der Professuren mit Frauen besetzt, an der HU 26,2 Prozent.

Die TU ist weniger dynamisch als FU und HU

Für die verschiedenen Kriterien verteilt das Ranking Punkte. Von zwölf möglichen Punkten erhält die FU zehn, die HU neun. Die TU Berlin, die bei der letzten Ausgabe des Rankings siegte, erreicht diesmal die Hälfte der möglichen Punktzahl. Die Rangfolge ist aber nur bedingt mit der letzten Ausgabe des Rankings vergleichbar, da die Methodik geändert wurde. Gleichwohl könnte ein Grund für das Ergebnis der TU, dass sie sich weniger dynamisch als andere Unis entwickelt. So hat sich der Frauenanteil in der Professorenschaft zwischen 2008 und 2013 kaum verändert; er liegt jetzt bei 18,4 Prozent (plus 0,8 Prozent).

Im Vergleich der Bundesländer bleibt Berlin bei der Frauenförderung an den Unis unangefochtener Spitzenreiter. Es folgen Hamburg und – mit ziemlichem Abstand – Brandenburg, Hessen und Schleswig-Holstein. In der Gesamtschau gehört Berlin in jeder Kategorie zur Spitzengruppe, was sonst kein Land schafft. In Berlin sind anteilmäßig am meisten Professuren mit Frauen besetzt (29,4 Prozent), nirgendwo wurden in den vergangenen Jahren auch mehr Professorinnen berufen.

Tilmann Warnecke

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