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Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne bekommen den Nobelpreis für Physik 2017 für den Nachweis von Gravitationswellen.
© Molly Riley/AFP

Nobelpreis für Physik: Die drei Jäger der Gravitationswellen

Es braucht nicht nur visionär denkende Forscher, sondern auch Organisationstalente für erfolgreiche Großforschungsprojekte.

Am 14. September 2015 um 5:51 Uhr stand fest: Rainer Weiss, Kip Thorne und Barry Barish werden den Physik-Nobelpreis bekommen. Denn ohne diese drei hätte das „Laser Interferometer Gravitations-Wellen Observeratorium“ (Ligo) an diesem Tag sicher nicht erstmals Gravitationswellen messen können. Vor allem nicht ohne Rainer Weiss (85), der 1932 in Berlin geboren wurde, dessen jüdische Familie aber bald darauf nach New York fliehen musste. Weiss studierte erst Elektrotechnik, dann Physik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston. Dort hatte er vor über 50 Jahren die Idee für eine Apparatur zur Messung von Gravitationswellen. Anlass war ein Seminar über die Relativitätstheorie. Weil er die Frage eines Studenten zur Messung von Gravitationswellen zunächst nicht beantworten konnte, beschäftigte er sich mit dem Thema und entwarf Ligo. Um die Idee umzusetzen, tat er sich 1976 mit Kip Thorne (77) vom California Institute of Technology (Caltech) zusammen, ein für ungewöhnliche Ideen empfänglicher Physiker. Beim Film „Interstellar“, bei dem ein Raumschiff durch ein Wurmloch reist, half er, beim physikalisch Denkbaren zu bleiben, und programmierte sogar einen Code zur besseren Darstellung Schwarzer Löcher.

Erfolgreich wurde Lido aber erst mit Hilfe von Barry Barish (81), ebenfalls Caltech-Physiker und erfahrener Manager großer Forschungsprojekte. „Ohne ihn hätte es die Entdeckung nicht gegeben“, sagt Physik-Nobelpreisträgerin Sheldon Glashow. skb

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