Schlafforschung: Das Gehirn ordnet Wörter im Schlaf in Kategorien ein
Das Gehirn schaltet im Schlaf nicht komplett ab. Es kann Höreindrücke immer noch bewerten und eine angemessene Reaktion vorbereiten.
Das Weinen des eigenen Babys im Nebenraum, die kleine Melodie, die das Mobiltelefon als Weckerton abspielt – bestimmte Laute reißen Menschen auch dann aus dem Schlaf, wenn sie leiser sind als andere Geräusche in unserer Umgebung. Vermutlich liegt das daran, dass das Gehirn unbewusst Höreindrücke in Kategorien einordnen und sogar eine Reaktion vorbereiten kann, schreiben nun Forscher um Tristan A. Bekinschtein von der Universität Cambridge im Fachblatt „Current Biology“. Zumindest, wenn die Reaktion zuvor automatisiert wurde.
Die Forscher spielten 18 Probanden Wörter wie Hund oder Briefmarke vor. Für ein Objekt sollten sie den Knopf in ihrer linken Hand drücken, für Tiere den in ihrer rechten. Währenddessen überwachten die Forscher die Hirnströme (EEG) der Versuchspersonen. So konnten sie das jeweils typische Aktivierungsmuster des Gehirns aufzeichnen, das der Bewegung der rechten oder linken Hand vorausging.
In einem zweiten Teil des Experiments durften sich die Probanden in der Dunkelheit zurücklehnen. Als sie gerade eingeschlafen waren, hörten sie neue Wörter wie Pferd und Buch. Obwohl sie bewegungslos dalagen und sich nicht bewusst für eine Kategorie entscheiden konnten, sahen die Forscher erneut die typischen EEG-Aktivierungsmuster, die normalerweise den richtigen Knopfdruck vorbereiteten. Sie lösten die Aufgabe also im Schlaf, wenn auch etwas langsamer. Der Versuch klappte ebenso gut mit 18 Menschen, die zwischen Wörtern und Nicht-Wörtern unterscheiden sollten.
„Das schlafende Gehirn ist viel aktiver, als wir denken“, sagte Sid Kouider von der Ecole Normale Supérieure Paris, der an der Studie beteiligt war. Nur nicht automatisierte Aufgaben würden es in diesem Zustand komplett überfordern.
Jana Schlütter
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