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Das BIG könnte in die Charité integriert werden.
© picture alliance / Jens Kalaene/

Berliner Institut für Gesundheitsforschung: Bund und Berlin ringen um das BIG

Wird das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) in die Charité integriert? Die Verhandlungen zwischen Land und Bund dauern länger als gedacht.

Wie geht es mit dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) weiter? Darüber sollte in der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch entschieden werden. Doch noch sind Bund und Land mit den Verhandlungen offenbar nicht so weit, dass mit einem Beschluss zu rechnen ist. Vielmehr soll dem Gremium nur ein „Informationspapier“ über den Verhandlungsstand vorgelegt werden. Das zu 90 Prozent vom Bund finanzierte Institut ist ein Prestigeprojekt der Berliner Wissenschaft. Wie berichtet soll eine Neustrukturierung Querelen in der Leitung lösen, die das BIG lange hemmten.

Dem Papier zufolge, das dem Tagesspiegel vorliegt, wird der Text einer Verwaltungsvereinbarung noch verhandelt. Es scheint auf eine Integration des BIG in die Charité hinauszulaufen. Eine Loslösung des Instituts von Charité und auch Max-Delbrück-Centrum (MDC), wie sie Bundesforschungsministerin Anja Karliczek parallel prüfen ließ, wird jedenfalls nicht erwähnt.

Das BIG als dritte Säule der Charité

Doch völlig gesichert ist die Integration offenbar noch nicht. Als Voraussetzungen des Bundes wird in dem Papier genannt, dass das Institut als „dritte Säule“ in der Charité – neben Klinik und Fakultät – autonom entscheiden kann. Es müsse über ein eigenes Vermögen verfügen und das Bundesgeld direkt empfangen. „Berlin strebt hierzu eine konstruktive Lösung an“, heißt es – was darauf hindeutet, dass über die genaue Ausgestaltung gerungen wird. Hintergrund dürften Befürchtungen des Bundes sein, die Charité könne BIG-Mittel etwa für die Krankenversorgung zweckentfremden.

Bei anderen Punkten zeichnet sich „bereits ein Konsens ab“, wie es heißt. So wird das MDC, das das BIG bisher mitträgt, künftig ein „privilegierter“ Partner. Der Bund erhält einen Sitz im Aufsichtsrat der Charité, das BIG-Direktorium ist im Charité-Vorstand vertreten. Auch soll das BIG „im Außenauftritt“ gestärkt und dabei stärker auf die Bundesfinanzierung hingewiesen werden. Bundesforschungsministerium und Senatskanzlei wollten sich auf Anfrage nicht zum inhaltlichen Stand der Verhandlungen äußern.

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