Neue Kritik an Rankings: Briten gegen Uni-Rangliste für Europa
Britische Unis kritisieren das neue europaweite Hochschulranking "U-Multirank". Ein Argument lautet: „Die EU verschwendet mit Ranking Steuergeld“.
Das Ranking werde den Hochschulen eher „schaden“ als nutzen, heißt es laut dem Magazin „University World News“ in einer Analyse von „UK Higher Education International Unit“. Die Gesellschaft berät britische Unis bei internationalen Projekten. Die Briten stoßen sich demnach besonders daran, dass die EU-Kommission die Entwicklung des Rankings mit zwei Millionen Euro unterstützt. Das gebe der Rangliste eine starke staatliche Legitimation, die dazu führen könne, dass die Ergebnisse zur Grundlage künftiger Staatszuschüsse gemacht werden. „Das Geld sollte die EU besser für wichtigere Projekte in der Bildung ausgeben“, heißt es.
Die Rangliste „U-Multirank“ soll erstmals 2014 erscheinen und zunächst 500 Hochschulen und vier Fächer umfassen (Maschinenbau, Elektrotechnik, BWL und Physik). Zu dem internationalen Konsortium, das das Ranking entwickelt, gehört das deutsche Centrum für Hochschulentwicklung (CHE); das EU-Ranking soll sich an die vom CHE für Deutschland publizierte Version anlehnen. Die Briten kritisieren auch die Methodik des Rankings. Es würde teils auf Daten basieren, die Hochschulen selbst zur Verfügung stellten. „Da fehlt jede Möglichkeit, die Daten nachzuprüfen“, lautet der Vorwurf. Das Konsortium des Rankings hat die Kritik zurückgewiesen.
Mit „U-Multirank“ will die EU eine differenziertere Alternative zu bisherigen Uni-Weltrankings anbieten. Dennoch ist bereits Anfang des Jahres auch eine Gruppe von 21 forschungsstarken europäischen Unis – zu der unter anderem Cambridge, Oxford, die Uni Amsterdam und die LMU München gehören – aus dem Ranking ausgestiegen. Man bezweifele, dass solide Daten für ein europaweites Ranking zusammenkommen. Ohnehin sei es fraglich, ob Unis aus verschiedenen Ländern überhaupt vergleichbar seien. „Das Ranking ist im besten Fall eine Verschwendung von Steuergeld und im schlimmsten Fall eine ernsthafte Gefahr für ein funktionierendes Hochschulwesen“, hieß es damals in einer Stellungnahme.
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