Neues CHE-Ranking: Berlins Unis sind okay
Im neuen Hochschulranking des CHE punktet die FU Berlin mit Physik, die TU mit Informatik und Mathe. In anderen Fächern wie Medizin oder Pharmazie liegen die Berliner Unis eher im Mittelfeld.
Physik an der Freien Universität und Informatik an der TU Berlin – mit diesen beiden Spitzenreitern im neuen CHE-Ranking ist Berlin besonders attraktiv. Physik und Informatik gehören neben Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Politikwissenschaften und Mathematik zu den Fächern, die das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in diesem Jahr neu bewertet hat. Das CHE-Ranking erscheint im Studienführer 2015/16 der „Zeit“, der am Dienstag veröffentlicht wird (7,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer).
Insgesamt will das Ranking Orientierung zu über 30 Fächern bieten, die an gut 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum vertreten sind. Beurteilt werden jeweils etwa drei Dutzend Kriterien. Die Bewertung beruht auf Urteilen der jetzigen Studierenden sowie auf Daten, die das CHE etwa zum Forschungsprofil oder zur internationalen Ausrichtung erhebt.
Nach Methodenkritik sind die Politologen wieder dabei
Methodische Kritik am CHE-Ranking hat in den vergangenen Jahren zu Boykotten durch einzelne Fächergruppen oder ganze Unis geführt. Moniert wurde etwa, dass die drei Leistungsgruppen nicht trennscharf zu unterscheiden seien. Die neu bewerteten Fächer sind in diesem Jahr nicht betroffen. So empfahlen die politikwissenschaftlichen Fachgesellschaften ihren Instituten nach einem Moratorium vor einem Jahr, wieder einzusteigen. Nach Gesprächen habe das CHE die Forschungsbewertung und die Studierendenbefragung verbessert, hieß es. Im Folgenden finden Sie ausgewählte Ergebnisse des aktuellen Rankings.
Physik
Wenn es um die Betreuung der Studierenden geht, gehört die FU zu den wenigen Unis, die in Physik bundesweit die Spitzengruppe erreichen. Die Physik-Abschlüsse an der FU werden, wie an den meisten Unis, „in angemessener Zeit“ erreicht, wie das CHE feststellt, und die FU-Studierenden sind zufrieden mit den Kontaktmöglichkeiten zum Lehrpersonal. Erst im Mittelfeld liegt die FU-Physik wie das Gros der deutschen Physik-Institute demnach bei der Internationalisierung. Zu den Ausnahmen an der Spitze gehören die private Jacobs-Universität Bremen oder die TU Dresden.
Auch an der HU erreichen die Physik-Studierenden ihre Abschlüsse „in angemessener Zeit“. Doch die HU-Studierenden verweisen ihr Fach beim Thema Betreuung in die Schlussgruppe. Im Mittelfeld liegen die HU-Physiker bei der Internationalisierung. Die Physik der TU Berlin bekommt mittlere Noten.
Mathematik
Die HU- und die FU-Mathematiker studieren schnell. Die HU liegt auch vorne bei den wissenschaftlichen Veröffentlichungen, gemeinsam mit der TU Berlin. Die FU kommt hier ins Mittelfeld. Zur Studiensituation haben HU und FU keine Angaben gemacht. Die TU liegt im Mittelfeld.
Medizin
An den meisten Fakultäten wird sehr zügig studiert, auch an der Charité. Langsamer studiert wird in Halle-Wittenberg, Lübeck, Magdeburg und an der Uni des Saarlandes/Homburg. Zur Studiensituation macht die Charité wie die meisten Fakultäten keine Angaben. In der Spitzengruppe liegen hier etwa Heidelberg, Lübeck, Aachen, Münster, Tübingen und die private Uni Witten/Herdecke. Bei den Veröffentlichungen erntet die Charité vom CHE nur eine mittlere Note. Zur Spitzengruppe gehören Duisburg-Essen, Freiburg, Hannover, Heidelberg, Leipzig, die TU München und Tübingen.
Zahnmedizin
Nur wenige Unis erreichen die Spitzengruppe. Beim Kriterium Veröffentlichungen sind das Aachen, Bonn, Freiburg, Hannover, Heidelberg, Kiel und Regensburg. Die Charité liegt im Mittelfeld. Über die Studiensituation machen die meisten Fachbereiche keine Angaben, auch die Charité nicht. In Greifswald, Halle-Wittenberg und Witten/Herdecke sind Studierende besonders zufrieden.
Pharmazie
Die FU-liegt im Mittelfeld: beim Kriterium Studiensituation und bei den Veröffentlichungen. Die Uni Kiel ist besonders stark in der Lehre, im Mittelfeld bei den Veröffentlichungen. Stark in der Lehre ist auch Würzburg, aber bei den Veröffentlichungen gehört es zur Schlussgruppe.
Informatik
Die TU ist Spitze bei der Studiendauer, der Internationalisierung und den Promotionen, bei der Betreuung im Mittelfeld. Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin gehört zur Spitze bei der Studiendauer sowie beim „Bezug zur Berufspraxis“, im Mittelfeld beim Studium. Schnell studiert wird auch an der HU, bei der Betreuung und der Internationalisierung liegt sie im Mittelfeld. Die FU liegt bei der Studiendauer und der Internationalisierung im Mittelfeld. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin liegt bei der Betreuung, der Internationalisierung und der Berufspraxis im Mittelfeld.
Politologie
Spitze ist die FU hier bei der Internationalisierung und beim Bezug zur Berufspraxis. In die Mittelgruppe kommt sie bei der Beurteilung der Lehrsituation.
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