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Forscherin in der Berliner Staatsbibliothek
©  Mike Wolff

Open Access Strategie: Berlins Forschung soll sich öffnen

Der Senat hat eine Open-Access-Strategie für die Wissenschaft in Berlin verabschiedet. Bis 2020 sollen zwei Drittel aller Fachzeitschriftenartikel aus Berliner Unis öffentlich zugängig sein.

60 Prozent aller Fachzeitschriften-Artikel, die aus Berliner Hochschulen und Instituten kommen, sollen bis zum Jahr 2020 online frei zugänglich sein. Das sieht die „Open-Access-Strategie“ für die Berliner Wissenschaft vor, die der Senat jetzt verabschiedet hat und die zuvor von einer Arbeitsgruppe von Forschern der Stadt aufgestellt wurde. Die Ergebnisse der vielen Berliner Forschungseinrichtungen sollten viel mehr als bisher für alle Bürgerinnen und Bürger im Internet verfügbar sein, erklärte Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

Die Umsetzung von Open Access gestaltet sich zäh

An den Open-Access-Gedanken knüpfen sich große Hoffnungen: Steht doch dahinter die Idee, dass Forschungsergebnisse nicht mehr in Bibliotheken versteckt oder durch teure Fachzeitschriften vom Publikum ferngehalten werden. Viele Unis haben sich dem Gedanken verschrieben, allerdings gestaltet sich die Umsetzung oft zäh. Obwohl schon heute selbst die Artikel irgendwann frei verfügbar gemacht werden können, die zunächst in einem kostenpflichtigen Magazin erscheinen, geschieht das nur bei einem Bruchteil der Arbeiten. Monografien und Sammelbände sind noch seltener online verfügbar. Und der freie Zugang zu Forschungsdaten, etwa aus naturwissenschaftlichen Experimenten, steht weltweit ganz am Anfang.

Einige Grundlagen sind immerhin in Berlin vorhanden. So verfügen die Berliner Einrichtungen über 15 „Repositorien“. Das sind Datenbanken, auf denen Forscher ihre Publikationen hinterlegen können, etwa für die kostenfreie Nutzung in der Zweitverwertung. Diese Repositorien sollen ausgebaut werden. Open-Access-Beauftrage sollen Wissenschaftler verstärkt auf ihre Rechte zur freien Weiterveröffentlichung hinweisen.

Ein Berliner Publikationsfonds

Befördert werden soll auch die Möglichkeit, schon bei der Erstveröffentlichung in einem für die Nutzer kostenfreien Open-Access-Journal zu publizieren. Dabei erhalten Wissenschaftler oft einen Druckkostenzuschuss von der öffentlichen Hand. Der Senat will dafür einen Publikationsfonds aufbauen. Über die Höhe des Fonds schweigt sich das Papier aber aus. Es heißt lediglich, Landesmittel sollten „nicht unnötig“ belastet werden, besser sollten Unis Anträge bei entsprechenden Programmen der Deutschen Forschungsgemeinschaft stellen.

Unis werden aufgerufen, Forscher zu ermutigen, auch ihre Forschungsdaten zugänglich zu machen. Der Senat will das kulturelle Erbe der Stadt digital archivieren. Das Senatspapier sieht zudem vor, die Vergabe von Landeszuschüssen an den Ausbau des Open Access zu knüpfen. Über die Strategie wird jetzt das Abgeordnetenhaus beraten.

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