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Britta Ernst spricht bei einer Pressekonferenz des Landes Brandenburg.
© Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB

Künftige Präsidentin der Kultusministerkonferenz: „Auch digitaler Unterricht muss gut sein“

„Schulen möglichst lange offen halten“, will auch die künftige KMK-Chefin Britta Ernst aus Brandenburg. Wichtig sei aber auch besserer digitaler Unterricht.

Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) will die Digitalisierung des Unterrichts in den Mittelpunkt ihrer Präsidentschaft in der Kultusministerkonferenz (KMK) stellen. „Der Unterricht muss auch mit Einsatz digitaler Mittel gut sein, damit die Kinder etwas lernen“, sagt Ernst. „Wir müssen systematisch erforschen, welche Unterrichtsmethoden geeignet sind, um Schülerinnen und Schüler gut zum Lernen zu bringen, auch auf unterschiedlichem Niveau.“

Britta Ernst übernimmt am 14. Januar offiziell die Präsidentschaft von der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Ernst will ihren Vorsitz unter das Thema „Lehren und Lernen und guter Unterricht in den Zeiten der digitalen Transformation“ stellen, wie sie der Deutschen Presseagentur sagte.

Die Technik mit guten Inhalten füllen

Durch die Corona-Pandemie habe es zeitweise weniger Anträge zu der technischen Ausstattung der Schulen aus dem Digitalpakt des Bundes gegeben, gab die Bildungsministerin zu. Inzwischen gebe es jedoch eine große Aufholjagd. „Aber die Technik muss ja auch mit guten Inhalten gefüllt werden.“ Daher rücke nun die Qualität des Unterrichts in den Fokus.

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„Seit dem Pisa-Schock arbeiten wir daran, die Qualität des Lernens in der Schule zu verbessern“, sagte Ernst. „Das müssen wir stärker mit der digitalen Technik verzahnen.“ Ihre Sorge gelte dabei insbesondere dem Kernfach Mathematik, erklärte die Ministerin. „Da stagnieren wir nach den Studien bei einem nicht so guten Wert.“

Corona zeigt, wie wichtig Mathematik ist

Neben verstärkten Bemühungen der Forschungseinrichtungen müsse auch die Ausbildung der Lehrer in diesem Punkt verbessert werden. „Wir haben im Moment in Deutschland die Situation, dass man sich damit schmücken kann, von Mathe nix zu verstehen. Das ist eine unglückliche Legitimierung, die auch nach wie vor die jungen Leute erreicht.“

Doch ohne Grundkenntnisse in der Mathematik komme man nicht gut durchs Leben, betonte Ernst. Dies zeige nicht zuletzt die Corona-Pandemie. „Wir schauen auf Statistiken und Steigerungsraten und da braucht man schon Grundkenntnisse in Mathematik, um solche Daten auch verstehen zu können.“

Präsenz erhalten, Kontakte reduzieren

Während der Corona-Pandemie stehe die Frage des Präsenzunterrichts für die Kultusministerkonferenz ganz oben auf der Agenda. „In der KMK sind alle dafür, dass die Schulen möglichst lange offen gehalten werden können“, erklärte Ernst. Dazu sei aber eine Gesamtabwägung notwendig. Denn auch die Schulen müssten einen Beitrag zur Reduzierung der Kontakte leisten.

„Aber wir ringen um bestimmte Gruppen: Wir schauen sehr stark auf die Abschlussjahrgänge“, betonte Ernst. „Das haben wir auch im Frühjahr gemacht, als wir diese als erste wieder in die Schulen geholt haben.“ So hätten die Schüler ihr Abitur, Mittlere Abschlüsse und berufliche Abschlüsse erfolgreich absolvieren können, alleine in Brandenburg über 50.000.

„Wir wollen erreichen, dass die Schüler auch im nächsten Jahr keine großen Nachteile durch die Pandemie haben und erfolgreich ihre Abschlüsse machen können“, sagte die Ministerin. Gelitten habe allerdings in diesem Jahr die Berufsorientierung der Jugendlichen. So habe es nur wenige Schülerpraktika in Betrieben gegeben, auch die großen Ausbildungsmessen konnten nicht stattfinden und es gab laut Ernst einen Rückgang an Ausbildungsverträgen in Deutschland.

Eine Schülerin sitzt ratlos vor ihrem Laptop, auf dem Apps für Lernprogramme zu sehen sind.
Homeschooling für die Mehrheit hält Britta Ernst offenbar für unumgänglich, Abschlussjahrgänge sollen bei der Präsenz Vorrang haben.
© imago images/MiS

Daher sollen die Folgen der Pandemie für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im März das Thema der KMK sein. „Wir wollen mit der Bundesagentur für Arbeit beraten, wie die Berufsorientierung auch mit anderen Methoden gut stattfindet und wir appellieren an die Betriebe, dass sie in den Ausbildungsanstrengungen nicht nachlassen“, kündigte die Ministerin an. „Damit die Jugendlichen auch 2021 nach der Schule eine gute Perspektive haben.“ (dpa)

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