Berlins Unis bleiben im Distanzlernen: Auch das Sommersemester soll digital stattfinden
Die Berliner Hochschulen werden ihre Lehre wegen der Pandemie auch im Sommersemester zunächst digital anbieten. Das haben Unis und Senatskanzlei beschlossen.
Auch das im April beginnende Sommersemester der Berliner Hochschulen wird zunächst digital stattfinden. Das hat Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach (SPD) am Montagmorgen im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses angekündigt.
Auf dieses Vorgehen habe sich der Pandemiestab von Senatskanzlei und Hochschulen geeinigt, den Hochschulen sei bei dem Punkt Planungssicherheit wichtig. Sollte es das Infektionsgeschehen zulassen, könnten später auch Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden, etwa für Studienanfänger:innen – allerdings zunächst in geringem Maße.
Bei den Hochschulen "behutsam" vorgehen
„Wir haben sehr zurückhaltend geplant, können aber auch jederzeit kleine Öffnungsschritte vereinbaren“, sagte Krach. Sollten die Hochschulen Präsenzlehrveranstaltungen durchführen, müssten sie sicherstellen, dass diese jederzeit wieder digital angeboten werden können, um auf steigende Infektionszahlen reagieren zu können.
Krach sprach von einer „extrem schwierigen Phase“ der Pandemie: „Wir müssen sehr aufpassen.“ Krach wies darauf hin, dass es „sehr lange“ dauern werde, bis Teile der Studierenden geimpft sind. Auch deswegen müsse man bei den Hochschulen „behutsam“ vorgehen – selbst wenn er großes Verständnis dafür habe, dass sich Studierende und Lehrende wieder mehr Präsenz wünschen.
Das Studierendenwerk solle in seinen Mensen das „Click und Collect“-Angebot zum Sommersemester wieder aufnehmen und ausweiten, ergänzte Krach. Für Prüfungen sollten Hochschulen unterstützt werden, indem zusätzliche Räumlichkeiten wie das Estrel-Hotel angemietet werden.
Es sei aber auch klar, dass einige Prüfungen verschoben werden müssen, wie schon jetzt im Wintersemester. „Es wird eine Bugwelle geben. Aber wir müssen versuchen, die so klein wie möglich zu halten.“
Mehr Schnelltests einsetzen?
Könnten Schnelltests helfen, vor allem mehr Prüfungen in Präsenz zu ermöglichen – und wird der Senat Sorge tragen, dass diese den Hochschulen ähnlich wie den Schulen zur Verfügung stehen? Das wollte Eva Marie Plonske, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion wissen.
Die Hochschulen und die Senatskanzlei hätten auch darüber beraten, antwortete Krach. Zum jetzigen Zeitpunkt könnten Schnelltests in kleinerem Maße sinnvoll sein, antwortete Krach – etwa bei künstlerischen Prüfungen, wenn wenige Menschen über längere Zeit in einem Raum sind.
Das dritte Semester in Folge im Distanzlernen
„Ansonsten sagen wir klar: Prüfungen mit hunderten Leuten an einem Ort wollen wir nicht.“ Auch daher sei eine Obergrenze von 25 Prüflingen festgelegt worden. Wenn es aber gute Ideen gebe, wie Schnelltests an den Unis sinnvoll eingesetzt werden können, sei er dafür offen.
Die Vorlesungszeit an den Fachhochschulen startet am 1. April, an den Universitäten am 12. April. Das Sommersemester wird dann wegen der Pandemie das dritte Semester in Folge sein, dass vor allem mit Distanzlehre durchgeführt wird.