Numerus Clausus: 40 Prozent der Fächer sind zulassungsbeschränkt
Vier von zehn Hochschulfächer sind mit einem NC belegt, zeigt eine neue Studie. Der Anteil geht allerdings leicht zurück.
Im kommenden Wintersemester 2019/20 sind laut einer Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) bundesweit 40,7 Prozent aller Studiengänge zulassungsbeschränkt. In den vergangenen sechs Jahren sei damit die Quote für den Numerus Clausus (NC) um rund fünf Prozentpunkte gefallen, ergab der am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichte „NC-Check“ des CHE. Während beispielsweise die Zahl der Studierenden in Nordrhein-Westfalen seit dem Wintersemester 2013/14 um elf Prozentpunkte gestiegen sei, sei die NC-Quote im gleichen Zeitraum von 47,1 auf 33,4 Prozent gesunken.
Im Vergleich zum vergangenen Wintersemester sank die bundesweite NC-Quote allerdings nur um 0,4 Prozent. Für CHE-Geschäftsführer Frank Ziegele ist der Rückgang ein Zeichen, "dass Hochschulen und Politik ihre Hausaufgaben gemacht haben“ - sprich: dass im Rahmen des Hochschulpaktes die Studienplatzkapazitäten erhöht wurden, so dass sich die Lage trotz der vielen Studieninteressierten leicht entspannt hat.
Eine Rolle dürfte zudem spielen, dass die Zahl der Studienanfänger im Vergleich zum absoluten Rekordjahr 2011/12 nicht weiter gestiegen ist, sondern ebenfalls geringfügig zurückgegangen ist. 2011/12 war der Höhepunkt der doppelten Abiturjahrgänge, nachdem zuvor viele Länder von der neun- auf die achtjährige Gymnasialzeit umgestellt hatten.
Die höchste NC-Quote haben den Angaben zufolge jetzt die Stadtstaaten Berlin (67 Prozent), Hamburg (64,8 Prozent) und Bremen (61,5 Prozent) - die Stadtstaaten liegen hier traditionell vorn, die Werte haben sich kaum verändert. Die niedrigsten Quoten erzielten die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (21,9 Prozent), Rheinland-Pfalz (22 Prozent) und Thüringen (23,7 Prozent).
An Unis ist die NC-Quote leicht niedriger als an FHs
Je nach Fach, Hochschultyp und Abschlussart variiere die Numerus-Clausus-Quote, hieß es weiter. So sei in den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften bundesweit etwa jeder zweite Studiengang zulassungsbeschränkt. In den Sprach- und Kulturwissenschaften stünden hingegen rund 70 Prozent der Fachrichtungen allen Erstsemestern unabhängig von der Abiturnote offen. An Universitäten (38,4 Prozent) sei der Wert leicht niedriger als an Fachhochschulen (44,5 Prozent). Zwischen Bachelor- (42,1 Prozent) und Masterabschlüssen (39,2 Prozent) gibt es demnach kaum Unterschiede, wie es hieß.
Als Grundlage für die Auswertung dienten den Angaben zufolge Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz für rund 19.000 Studiengänge im Wintersemester 2019/20. Hinzu kämen Daten aus den vergangenen Jahren. (epd)