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Reisender 1 und 2. Die Messgeräte an Bord der Raumsonden Voyager 1 und 2 könnten noch bis 2030 halten, schätzt die Nasa. Plutonium-Generatoren versorgen die Sonden mit Energie.
© Nasa/dpa

Raumfahrt: 40 Jahre Voyager

Seit 1977 erforschen die Zwillingssonden unser Sonnensystem – und die unendliche Weite dahinter.

Schon von Anfang an war der US-Raumfahrtbehörde Nasa klar: Die Raumsonden „Voyager 1“ und „Voyager 2“ gehen auf ganz große Reise, vorbei an den Planeten unseres Sonnensystems und darüber hinaus. Auf vier Jahre war die Mission ursprünglich angelegt, aber am kommenden Sonntag jährt sich der Start von Voyager 2 zum 40. Mal. Am 20. August 1977 war die Sonde gestartet, ihre Zwillingsschwester Voyager 1 kurz darauf am 5. September 1977 – und immer noch fliegen beide durchs All und senden Daten zur Erde. Längst gilt die Mission der beiden „kosmischen Überflieger“ als eine der erfolgreichsten Nasa-Unternehmungen aller Zeiten. „Wenige Missionen können je die Errungenschaften der Voyager-Sonden erreichen“, sagt Nasa-Manager Thomas Zurbuchen.

20 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt

Rund 20 Milliarden Kilometer ist Voyager 1 inzwischen von der Erde entfernt – so weit wie kein anderes vom Menschen gebautes Objekt. Bei Voyager 2 sind es rund 17 Milliarden. Voyager 1 rast Richtung Norden durch das All, ihre Funksignale sind mehr als 17 Stunden zur Erde unterwegs. 2012 wurde Voyager 1 zur ersten Raumsonde, die in der Geschichte der Menschheit das Sonnensystem verlassen hat. Voyager 2 fliegt Richtung Süden und ist dank ihres früheren Starts die am längsten kontinuierlich betriebene Raumsonde.

Beide Sonden hatten ein Rendezvous mit Jupiter und Saturn, Voyager 2 besuchte außerdem Uranus und Neptun – die einzige Sonde, die bei all diesen Planeten vorbeiflog. Auch 48 Monde studierten die Sonden. Atemberaubende Fotos sendeten sie von der Atmosphäre des Jupiters, von den bis dahin unbekannten aktiven Vulkanen des Jupiter-Mondes Io und von den Ringen des Saturns.

Ungeahnte Entdeckungen

Immer noch sind die beiden Sonden fit. Zwar werden sie in den kommenden 40 000 Jahren an keinem Stern mehr vorbeikommen, aber sie schicken weiter Daten über die kaum erforschte Heliopause, die Weltallregion, in der der Einfluss der Sonne endet. Dort herrscht zwar Leere, das senkt aber auch das Risiko der Sonden für Zusammenstöße.

„Niemand von uns wusste beim Start vor 40 Jahren, dass irgendwas hier noch funktionieren würde und dass wir diese wegweisende Reise noch fortsetzen würden“, sagte Nasa-Manager Ed Stone. „Das Aufregendste, was sie in den kommenden fünf Jahren entdecken werden, ist wahrscheinlich etwas, von dem wir nichts ahnen.“ (dpa)

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