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Große Hitze. Das abgelaufene Jahr war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
© dpa

Wärmstes Jahr: 2014 bricht Temperaturrekord

Nun ist es amtlich: Das zuende gehende Jahr ist das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilt der Deutsche Wetterdienst mit. Auch weltweit gehen die Durchschnittstemperaturen nach oben.

Bereits Ende November äußerten Experten die Vermutung, dass 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland im Jahr 1881 sein könnte. Nun erfolgt die offizielle Bestätigung durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Wie die Behörde mitteilt, lag die Durchschnittstemperatur mit 10,3 Grad Celsius deutlich über den Temperaturen der bisherigen Rekordjahre 2000 und 2007. Zudem war das Jahr im Mittel geringfügig zu trocken, die Zahl der Sonnenscheinstunden lag etwas über dem Referenzwert. Der DWD beruft sich auf erste Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Berlin war das wärmste und trockenste Bundesland

Berlin erwies sich mit 11,3 Grad Durchschnittstemperatur als wärmstes Bundesland. Mit rund 470 Litern Niederschlag pro Quadratmeter war es das trockenste und mit etwa 1719 Stunden ein recht sonnenscheinreiches Bundesland. Für Brandenburg errechnete der DWD eine Durchschnittstemperatur von 10,8 Grad. Mit etwa 534 Litern pro Quadratmeter war Brandenburg das zweittrockenste und mit rund 1745 Stunden das zweitsonnenscheinreichste Bundesland - nach Mecklenburg-Vorpommern mit 1750 Stunden.

Auch weltweit steigen die Temperaturen

Auch weltweit weisen die Temperaturen nach oben. Noch gibt es keine abschließenden Daten für das Jahr. Die US-Wetterbehörde NOAA veröffentlichte jedoch vor Kurzem einen Bericht, der unter anderem auf die globale Temperaturentwicklung eingeht. Darin heißt es, dass der Zeitraum Januar bis November 2014 der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen sei. Die weltweite Durchschnittstemperatur, die aus Daten von der Oberfläche über dem Land wie über dem Meer berechnet wird, hat demnach um 0,68 Grad Celsius über dem Mittel des 20. Jahrhunderts (13,9 Grad) gelegen. Damit hätte die Periode der ersten elf Monate 2014 um 0,01 Grad über dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2010 gelegen.

Auch die Welt-Meteorologie-Organisation kommt zu dem gleichen Schluss: 2014 sei auf dem Weg eines der heißesten, wenn nicht sogar das heißeste Jahr zu werden, teilte die WMO zu Beginn des Monats mit. Sie hebt hervor, dass es 2014 zahlreiche Überflutungen sowie anhaltende Dürren gab. Gleichwohl bedeutet der Begriff "Rekordjahr" nicht, dass sämtliche Wetterphänomene ihr Maximum erreichten. Die Hurrikansaison in den USA war eine der schwächsten in den vergangenen Jahren. Nur sieben dieser atlantischen Wirbelstürme erhielten einen Namen, in den Vorjahren gab es mehr davon. Auf das Festland traf lediglich einer.

Die Erde erwärmt sich langsamer als gedacht

Für die nächsten Jahre erwarten Klimaforscher, dass die Erderwärmung weiter voranschreitet. Wie hoch die Temperaturen tatsächlich liegen werden - vor allem bezogen auf einzelnen Regionen -, darüber herrscht noch große Unsicherheit. Der Temperaturverlauf hängt unter anderem vom Gehalt der Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan in der Atmosphäre ab. Doch auch natürliche Klimavariationen spielen eine Rolle, die in ihrem Ausmaß womöglich unterschätzt wurden. Das lässt sich an der "missing heat" erkennen. So bezeichnen Forscher das Phänomen, dass in den vergangenen Jahren die Erderwärmung langsamer vorangeschritten ist als viele Klimamodelle es vermuten ließen.

Noch ist nicht geklärt, wo die "fehlende Wärme" gespeichert wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen dürften tiefe Wasserschichten in den Ozeanen eine maßgebliche Rolle spielen. Hinzu kommt unter anderem der kühlende Einfluss von Vulkanausbrüchen und den dabei freigesetzten Aerosolen.

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