Internetnutzung: Zwei von drei Deutschen sind online
Der Aufenthalt im Internet wird für die Deutschen immer mehr zur Selbstverständlichkeit: Mehr als 42 Millionen Bundesbürger sind online, Breitbandanschlüsse mittlerweile Standard. Doch nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichmäßig im Netz vertreten - Spitzenreiter im regionalen Online-Vergleich sind zwei Großstädte.
Zwei Drittel der Deutschen nutzen inzwischen das Internet. Allein innerhalb der vergangenen zwölf Monate wuchs die Zahl der Internetnutzer hierzulande um drei Millionen, ein Plus von über fünf Prozent, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten sogenannten "(N)Onliner-Atlas 2008" hervorgeht. Insgesamt surfen demnach 42,2 Millionen Deutsche über 14 Jahren im Internet. Offline blieben demnach vor allem Frauen, Menschen mit vergleichsweise niedriger Bildung und niedrigem Einkommen. Überdurchschnittlich stieg hingegen der Anteil von Männern unter den Onlinern. Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg bleiben bei der Internetnutzung Spitzenreiter, Schlusslicht ist das Saarland.
"Wer keinen Zugang zur digitalen Welt hat, droht Ausschluss und Benachteiligung", sagte Bernd Bischoff, Präsident der Initiative D21, die von Unternehmen und Politik getragen wird. Laut dem "(N)onliner Atlas", den die Initiative mit dem Institut TNS Infratest herausgibt, sind die Mehrheit der Nichtnutzer weiterhin Frauen mit geringer Bildung und niedrigem Einkommen.
Bei Männern und Frauen ging die Schere bei der Internetnutzung erstmals wieder auseinander: Bei den Männern stieg der Anteil der Onliner um 5,3 Prozentpunkte, bei den Frauen lediglich um 4,5 Punkte. Damit waren 53,8 Prozent der Internetnutzer Männer, 46,2 Prozent Frauen. Gleichzeitig haben sich allerdings viele Frauen vorgenommen, in der kommenden Zeit online zu gehen. Weiter zugenommen hat die Zahl der Internetnutzer über 50 Jahren - sie wuchs um 1,8 Prozent. In nahezu allen Bundesländern waren damit über 30 Prozent dieser Gruppe online.
Deutliches Ost-West-Gefälle
Im regionalen Vergleich führte erneut Berlin mit 70,3 Prozent Onlinern, gefolgt von Hamburg mit 69,0 Prozent. Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern belegten die Plätze drei bis fünf. Zugleich zeigte sich weiter ein deutliches Ost-West-Gefälle: Schlusslichter bei der Onlinenutzung waren die neuen Bundesländer, allerdings gemeinsam mit dem Saarland. Dieses wiederum gehörte jedoch - mit Rheinland-Pfalz und Bayern - zu den Ländern mit dem größten Wachstum in der Internetznutzung.
Weiter auf dem Vormarsch ist die Internetnutzung per Breitbandanschluss, also etwa per DSL. Rund zwei Drittel aller Internetnutzer gehen mit hoher Geschwindigkeit ins Netz, das sind rund sechs Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Der Studie liegen über 52.000 Interviews zugrunde. Sie ist damit die deutschlandweit größte, repräsentative Umfrage zur Internetnutzung. (jam/AFP/dpa)
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