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Sie gibt die Richtung vor: Catherine von Fürstenberg-Dussmann, Witwe des Unternehmensgründers und Vorsitzende des Stiftungsrats.
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Bilanz der Dussmann-Gruppe: Zwei Milliarden im Blick

Die Berliner Dussmann-Gruppe bleibt auch im 51. Jahr auf Wachstumskurs – und ein Familienunternehmen, in dem Catherine von Fürstenberg-Dussmann den Ton angibt.

Catherine von Fürstenberg- Dussmann ist kein Zahlenmensch. Sie spricht lieber über „Ideen für Menschen“, über glückliche Kunden und motivierte Mitarbeiter („Alltagsheroes“) oder auch Mütter, die ihre Kinder in einem firmeneigenen Kindergarten von Dussmann-Beschäftigten betreuen lassen. Am Mittwoch präsentierte Fürstenberg-Dussmann gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dirk Brouwers das Jahresergebnis 2013 der Dussmann-Gruppe und die Erwartungen für 2014. Möglicherweise erreicht der Dienstleister in diesem Jahr erstmals einen Umsatz von zwei Milliarden Euro. Na und? „Only a number“, sagt die Firmenchefin dazu.

Selbstverständlich geht es bei der Jahrespressekonferenz eines Konzerns mit mehr als 61 000 Mitarbeitern in 21 Ländern nicht ohne Zahlen. Aber zunächst stand noch einmal der Firmengründer im Vordergrund. Die Witwe Fürstenberg- Dussmann und Vorstandschef Brouwers erinnerten an Peter Dussmann, der Ende September im Alter von 74 Jahren gestorben war. In München hatte Dussmann gut 50 Jahre zuvor einen Haushaltsservice für Junggesellen angeboten und dann über die Jahrzehnte, nach der Wende von Berlin aus, die Firma zu einem der größten Gebäudedienstleister ausgebaut. Infolge eines Schlaganfalls hatte sich Dussmann 2008 zurückziehen müssen, Ende 2010 übernahm eine Stiftung die Führung des Konzerns, mit Fürstenberg-Dussmann als Stiftungsratsvorsitzender.

In dieser Funktion erläuterte sie am Mittwoch im Dussmann-Kulturkaufhaus an der Friedrichstraße gemeinsam mit dem Vorstandschef das Ergebnis des vergangenen Jahres, das wegen eines Verlustes in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht so gut ausfiel wie gedacht. Aber es war nicht schlecht: Der Umsatz stieg – auch durch den Kauf einer Dresdner Kältetechnikfirma – um 114 Millionen Euro auf 1,84 Milliarden Euro. Gemessen an diesem Umsatz betrug der operative Gewinn (Ebitda-Marge) 5,6 Prozent, „eines der besten Ergebnisse in der Firmengeschichte“, wie Brouwers betonte.

Der mit Abstand größte Geschäftsbereich bildet diverse Dienstleistungen rund ums Gebäude ab (Technik, Sicherheit, Catering, Reinigung, Energiemanagement) und wuchs 2013 um knapp acht Prozent auf 1,45 Milliarden Euro; der Pflegebereich legte um gut zwei Prozent auf 361 Millionen Euro zu, und das Kulturkaufhaus in der Friedrichstraße setzte wie im Vorjahr 35 Millionen Euro um. „Das Amazon-Phänomen muss man bekämpfen“, sagte Fürstenberg-Dussmann und kündigte Modernisierungen an, um „das Einkaufserlebnis noch schöner zu machen“. Im Vergleich zum Kulturkaufhaus mit seinen gut ausgebildeten Verkäuferinnen und Verkäufern seien Bestellungen bei Amazon doch „totlangweilig“.

Die Chefin freute sich über neue „Kulturkindergärten“, unter anderem bei der Bundeswehr in Koblenz und den Stickstoffwerken Priesteritz in Wittenberg. Mit elf weiteren potenziellen Auftraggebern sein man im Gespräch für die Kinderbetreuung. Brouwers wiederum stellte eine Kampagne „Working Heroes“ vor, mit der die Beschäftigten als „Helden des Alltags“ und als „Pflegefee und Pflegeheld“ gewürdigt werden. Das soll bei der Nachwuchssuche helfen. Für die eigenen Pflegeheime geht der Konzern auch andere Wege: In Rumänien werden derzeit 100 junge Leute ausgebildet.

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