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Ausland kostet - auch wenn die Grenzen in der EU schon seit langem keine Rolle mehr spielen.
© dpa

Roaming-Gebühren in Europa: Willkommen in Brüssel

Eigentlich sollten die Roaming-Gebühren bis zum Jahresende abgeschafft sein. Doch daraus wird wohl nichts. Dabei wäre ein Kompromiss zwischen EU und den Mobilfunkern eine schlechte Verbindung. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Simon Frost

Auch in diesem Sommer werden EU-Urlauber mit einer freundlichen SMS begrüßt werden: „Willkommen in Italien/Frankreich/Griechenland etc. … Ein Anruf kostet Sie 19 Cent pro Minute, eine SMS sechs Cent.“

Roaming-Gebühren nennen die Telekom-Anbieter die Idee, ihren Kunden in einem grenzenlosen Europa Extra-Gebühren für das Überqueren von Grenzen zu berechnen. EU-Abgeordnete nennen dieses Geschäftsgebaren eine Schande. Eine solche sei auch der Kompromissplan, mit dem die EU-Staaten nun die geplante Abschaffung der Roaming-Gebühren verhindern wollen.

Eigentlich sollten die Sondertarife bis Ende dieses Jahres ganz fallen. Den zähen Strukturen in Brüssel und der engagierten Lobbyarbeit der Mobilfunker ist es geschuldet, dass dieser Zeitplan schon Anfang März Makulatur war.

Dass nun das gesamte Projekt auf der Kippe steht, hat mit der Sorge um die Informationsfreiheit zu tun: Zu gerne würden Netzbetreiber die sogenannte Netzneutralität aufgeben. So könnten sie zusätzlich Gebühren dafür verlangen, dass sie manche Daten schneller befördern als andere.

Das EU-Parlament scheint vor dieser Drohkulisse zu Verzögerungen beim Roaming bereit. Diese Verbindung wäre mehr als eine Schande.

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