Mit einem Wisch bezahlt: Wie Paypal das mobile Bezahlen revolutionieren will
Ob Currywurst, Knöllchen oder Kaffee: Paypal führt neue Möglichkeiten für das Bezahlen per Smartphone ein. Datenschützer sind skeptisch.
Das Knöllchen per QR-Code bezahlen oder die Restaurant-Rechnung mit einem Wisch begleichen: Paypal will das mobile Bezahlen in Deutschland revolutionieren. Der amerikanische Bezahldienst stellte am Montag weitreichende Neuerungen vor, die in der Bundesrepublik eingeführt werden sollen. Dabei steht für die bargeldlosen Transaktionen das Smartphone im Mittelpunkt.
Bereits jetzt kann bundesweit in einhunderte Cafés, Restaurants und Bars mit der sogenannten Check-In-Funktion bezahlt werden. Dabei checkt sich der Kunde über die Paypal-App in dem betreffenden Lokal ein und erhält dann einen Zahlen- bzw. QR-Code, den er nur einem Mitarbeiter mitteilen muss – dann wird die Rechnung über das Paypal-Konto beglichen. In manchen kleineren Restaurants ist nicht einmal das nötig: Beim Einchecken über die App wird ein Portrait- Foto des Bezahlenden an den Kellner gesendet, der die Abwicklung dann an der Theke bestätigt. Welche Lokale in der Nähe bereits teilnehmen, können sich Nutzer in der App anzeigen lassen. In den kommenden Monaten sollen weitere Partner dazukommen.
Den Kaffee schon mal vorbestellen
Zudem will Paypal mit dem Eincheck-Prinzip das Bezahlen an Snackautomaten ermöglichen. Interessant dürfte für viele Kunden auch eine „Vorbestellen-Funktion“ werden. „Wer morgens für seinen Kaffee im Laden nicht anstehen will, der ordert ihn über Paypal und nimmt ihn einfach mit“, erklärt Paypal-Deutschland-Chef Arnulf Keese. Verbraucherschützer sehen all diese Funktionen kritisch: „Paypal weiß dann, wo ich esse und wo ich einkaufe. Theoretisch ließe sich so ein Bewegungsprofil erstellen und Echtzeitwerbung schalten“, sagt Markus Feck, Finanzjurist bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Knöllchen und Hundesteuer begleichen
Ein weiteres Feld, auf dem Paypal künftig tätig sein möchte, ist das Bezahlen per Rechnung. In Deutschland werden 40 Prozent des Distanzhandels per Rechnung abgewickelt. Doch die Zahlungsdaten im Online-Banking-System einzutippen, ist für die Kunden aufwändig. Paypal will für Händler die Möglichkeit bieten, einen QR-Code auf die Rechnung zu drucken. Diesen muss der Kunde nur mit dem Smartphone einscannen und kann den Betrag so begleichen. Möglich ist das bereits für das Bezahlen der Hundesteuer in Hessen. In Kaiserslautern können Verwarnungsgelder für Parkvergehen so beglichen werden.
Den iPhone-Bezahldienst Apple Pay, der am Montag in den USA an den Start, ging, sieht Paypal hierzulande kaum als Konkurrenz. Zum einen ist bislang kein Datum für eine Einführung bekannt. Zudem sei die Bundesrepublik anders als die USA kein Kreditkartenmarkt, erklärte Keese. Der Sparkassen- und Giroverband bewertet das Potenzial offenbar etwas anders: Er will laut einem „Spiegel“-Bericht zu den Partnern von Apple gehören, wenn das Unternehmen den Bezahldienst in Deutschland einführt. Auch in den USA arbeiten mehrere Geldinstitute schon mit Apple zusammen. Für die Zukunft von Paypal ist entscheidend, welchen Marktanteil sich das Unternehmen am mobilen Bezahlvolumen sichern kann. Derzeit gehört es zur Handelsplattform Ebay. Bis Ende nächsten Jahres soll Paypal abgespalten und an die Börse gebracht werden.
Maria Fiedler
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