Eigentumswohnungen in Berlin: Weniger Verkäufe trotz günstiger Preise
250000 Euro kostet eine Wohnung in Berlin im Durschnitt. In Mainz zahlen Käufer mehr. Trotzdem wurden weniger Objekte verkauft.
Eigentumswohnungen im Wert von zusammen knapp 31 Milliarden Euro wechselten im vergangenen Jahr ihren Eigentümer – und in Berlin sind die durchschnittlichen Kaufpreise in den vergangenen zehn Jahren am stärksten gestiegen. Dies geht aus dem „Wohneigentums-Report“ der Firma Accentro hervor.
135000 Wohnungen in 82 Städten verkauft
Die selbst im Geschäft mit der Aufteilung von Miethäusern in Eigentumsobjekten tätige Firma stützt sich auf Berichte der Gutachterausschüsse, die ihre Preise aus vollzogenen Immobilienverkäufen ableiten. Demnach wurden in den 82 untersuchten Städten rund 135 000 neu gebaute Wohnungen sowie Objekte in Altbauten verkauft, ähnlich viel wie im Jahr zuvor. In drei „Top-Standorten“ ging die Zahl der Verkäufe allerdings zurück: in Berlin, Köln und Stuttgart.
In Berlin wird das Angebot knapper
Als „deutliches Zeichen für eine zunehmende Angebotsverknappung“ wertet Accentro-Chef Jacopo Mingazzini den Rückgang der Wohnungsverkäufe in Berlin. Schuld daran sei außerdem eine „politische Überregulierung“. Dennoch wurden in Berlin rund 22 500 Wohnungen verkauft, mehr als in jeder anderen deutschen Stadt. Gut 250 000 Euro bezahlen Käufer für eine Wohnung in Berlin im Durchschnitt. Das ist im bundesweiten Vergleich wenig: in Ulm, Heidelberg und Mainz und neun anderen deutschen Städten kosten Wohnungen mehr.
Allerdings kaufen dem Privatisierer zufolge nur wenig Berliner die von ihnen selbst genutzte Wohnung. Die Käufer stammten „eher aus dem Ausland als aus Deutschland“, die meisten seien aber „Kapitalanleger aus Berlin“, die ihre Eigentumswohnungen vermieten würden.
Privatisierer glaubt an weiter steigende Preise
In den vergangenen zehn Jahren habe sich der Umsatz mit Eigentumswohnungen nahezu verdreifacht auf nunmehr 5,64 Milliarden Euro im Jahr. Trotz des Umsatzrückgangs sagt Mingazzini: „Ich glaube an steigende Preise.“ Er begründete seine Annahme mit dem seit Jahren starken Zuzug und Berlins steigender Bevölkerung. Hinzu kämen die niedrigen Zinsen, die den Erwerb von Immobilien begünstigen. Der Unternehmer räumte aber ein, dass sich Wohnobjekte nur noch knapp rechneten: Die Rendite betrage drei Prozent.