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Nach Pfingsten soll in Logistikzentren von Amazon weiter gestreikt werden.
© dpa
Update

Seit Dienstag: Weitere Streiks bei Amazon

Im Amazon-Zentrum in Leipzig wird wieder gestreikt. Nach dem langen Pfingstwochenende wirke sich das besonders hart auf viele Bestellungen aus, sagt Verdi. Amazon verneint.

Im Amazon-Versandzentrum in Leipzig haben am Dienstag erneut Mitarbeiter gestreikt: Mit Beginn der Frühschicht legten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mehrere hundert Beschäftigte die Arbeit nieder. "Nach einem langen Wochenende schnellen die Bestellungen im Versand- und Onlinehandel nach oben, da wirkt sich ein Streik besonders krass aus", erklärte Verdi-Streikleiter Thomas Schneider.

Insgesamt wurde im Laufe des Tages mit rund 450 Streikteilnehmern bei Amazon gerechnet. Zu Lieferverzögerungen kommt es dem Unternehmen zufolge aber nicht, weil auf andere Standorte des umfangreichen Logistiknetzes ausgewichen werden könne.

Geplant war auch eine gemeinsame Streikkundgebung mit Erzieherinnen, die sich bundesweit bereits in der dritten Streikwoche befinden. In beiden Bereichen werde um mehr Wertschätzung und faire Bezahlung gekämpft, erklärte Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

Erst am Freitag hatten Mitarbeiter gestreikt

Zeitgleich beginnen die Verhandlungen für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. "Dieser Streik am Dienstag ist nochmals ein deutlicher Hinweis an Amazon, dass die Beschäftigten bei Amazon nicht von Tarifverträgen und den Tarifentwicklungen abgekoppelt bleiben wollen", erklärte Lauenroth-Mago. Erst am Freitag hatten rund 450 Amazon-Mitarbeiter in Leipzig die Arbeit niedergelegt.

In den deutschen Amazon-Versandzentren wird seit dem Frühjahr 2013 immer wieder gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi will für die Beschäftigten Verträge nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Der US-Konzern weigert sich aber bislang, einen Tarifvertrag für seine Mitarbeiter in Deutschland auszuhandeln. Amazon verweist darauf, dass Gehälter nach den - niedrigeren - Tarifen der Logistikbranche gezahlt würden. AFP

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