Pakete annehmen: Was tun, wenn der Nachbar nicht da ist
Vor Weihnachten werden Pakete sehnlichst erwartet - da hilft man Nachbarn gern, indem man Sendungen für sie annimmt. Ein paar Dinge sollte man allerdings wissen.
In den Wochen vor Weihnachten müssen Postboten doppelt so viele Pakete ausliefern wie im restlichen Jahr, aber nicht immer ist jemand zu Hause. Nur, was dann? Öffnet niemand die Tür, ist es für den Postboten naheliegend, das Paket bei einem Nachbarn abzugeben. Es kann aber jeder selbst entscheiden, ob er die fremde Post annehmen möchte oder nicht. Verpflichtet ist dazu niemand.
Wer ein Paket entgegennimmt, sollte aber darauf achten, dass es nicht kaputt ist. Hat die Verpackung Macken oder ist es an einer Stelle geöffnet, sollte der Paketbote direkt darauf angesprochen werden. Ob der Lieferdienst für einen Schaden haften muss, hängt meist davon ab, an welcher Stelle der Lieferkette etwas passiert ist.
Nachbarn haften uneingeschränkt
„Wenn wir einen Fehler gemacht haben, dann stehen wir auch dafür gerade und übernehmen die Haftung“, sagt Stefan Heß von DHL. Der Kurierdienst Hermes sagt: Ab dem Zeitpunkt der Auslieferung sei der Paketdienst nicht mehr für Schäden haftbar zu machen. Mit der erfolgreichen Zustellung sei der Transportauftrag erfüllt. Nachbarn, die ein Paket annehmen, haften allerdings „uneingeschränkt“ dafür, betont Andreas Müller, Fachanwalt für Transport- und Speditionsrecht.
Wenn der Nachbar sich strikt weigert, die Post entgegenzunehmen, gibt es noch eine Alternative: Alle großen Zusteller arbeiten momentan an Paketboxen. Von DHL gibt es in Berlin bereits 80 Exemplare. Die Konkurrenten Hermes, DPD und GLS arbeiten gemeinsam an einem Paketkasten. Dieser soll allerdings erst im nächsten Sommer auf den Markt kommen.