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Bevor man entspannen kann, sollten einige Dinge geregelt werden.
© Shutterstock / Denis Belitsky

Die ultimative Checkliste: Was Sie noch erledigen sollten, bevor der Urlaub beginnt

Woher bekomme ich Bargeld? Welche Versicherungen brauche ich im Ausland? Vor dem Entspannen warten noch einige lästige Fragen, die man klären sollte.

Noch drei Mal schlafen, dann ist es so weit. Am Mittwoch gibt es Zeugnisse, ab Donnerstag können sich die Schüler und Schülerinnen in Berlin und Brandenburg über die großen Ferien freuen. Bevor am nächsten Wochenende die erste große Reisewelle startet, ist es Zeit, noch einmal in sich zu gehen: Haben Sie wirklich an alles gedacht? Wer gießt Ihre Blumen, wer füttert Ihre Katze, wer nimmt die Post aus dem Briefkasten, was ist mit dem Zeitungsabo? Sieben Punkte, an die Sie vielleicht denken sollten.

Der Ausweis ist abgelaufen

Ist Ihr Ausweis noch gültig? Wenn nicht, sollten Sie jetzt Gas geben. Innerhalb von vier Werktagen können die Berliner Bürgerämter einen Reisepass ausstellen. Der Expressservice hat jedoch seinen Preis: 92 Euro kostet der Schnelldienst, und man muss den Antrag bis elf Uhr morgens im Amt gestellt haben.

Wer das nicht schafft, kann auf einen Ausweis-to-go, einen vorläufigen Reisepass, ausweichen. Den kann man zum Preis von 26 Euro sofort mitnehmen, er ist allerdings nur für ein Jahr gültig und wird nicht überall akzeptiert. Auch wer erst am Flughafen oder am Bahnhof merkt, dass er keinen gültigen Ausweis besitzt, ist noch nicht verloren. Die Bundespolizei stellt für acht Euro einen „Reiseausweis als Passersatz“ aus. Er gilt in allen Ländern der Europäischen Union und in einigen weiteren Staaten wie etwa Norwegen, Island, Irland, Tunesien oder Kanada.

Reicht mein Handy-Tarif?

Was früher ein großes Thema war, hat sich dank neuer verbraucherfreundlicher EU-Regeln inzwischen erledigt: Innerhalb der EU dürfen Mobilfunkanbieter keine Roaming-Gebühren für den Auslandseinsatz mehr berechnen. Im EU- Ausland gelten die Konditionen des Inlandstarifs ohne Roaming-Aufpreise.

Von dieser Regelung profitieren auch Reisende, die ihren Urlaub in Norwegen, Liechtenstein oder Island verbringen – es sei denn, sie sind auf Kreuzfahrtschiffen, Fähren oder im Flugzeug unterwegs, warnt Alexander Kuch vom Online-Magazin „Teltarif“. Denn Reedereien oder Airlines betreiben an Bord oft eigene Mobilfunknetze und müssen sich dabei nicht an die EU-Roaming-Regeln halten. Hohe Kosten drohen auch, wenn man die EU verlässt und Ferien außerhalb der Europäischen Union macht. Was tun?

Anrufe per Handy sind innerhalb der Europäischen Union kostenmäßig kein Problem mehr. Die einst hohen Roaminggebühren sind abgeschafft.
Anrufe per Handy sind innerhalb der Europäischen Union kostenmäßig kein Problem mehr. Die einst hohen Roaminggebühren sind abgeschafft.
© imago images / Westend61

„Teltarif“ rät in diesen Fällen dazu, bei seinem Mobilfunkanbieter eine Roaming-Option zu buchen. Eine weitere Möglichkeit ist WiFi-Calling, also das Telefonieren über W-Lan statt über das Mobilfunknetz. Mit Skype oder Whatsapp kann man aus dem Urlaubsort gratis nach Hause telefonieren, wenn man vor Ort kostenloses W-Lan nutzen kann und wenn die Gesprächspartner dieselben Messenger-Apps verwenden. Und manchmal hilft es auch, sich Urlaubserzählungen für die Zeit nach der Heimreise aufzusparen – und einfach nur ab und zu mal eine kurze SMS zu schicken.

Was ist, wenn ich krank werde?

Sollten Sie noch keine Police haben und einen Auslandsurlaub planen, sollten Sie spätestens jetzt eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Denn sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung bieten bei Auslandsreisen nur einen unzureichenden Schutz. Außerhalb Europas springen die Krankenkassen gar nicht ein, Privatversicherte hoffen oft vergeblich auf einen Rücktransport nach Hause.

Die Auslandsreisekrankenversicherung deckt medizinisch nötige Heimtransporte genauso ab wie Arztbesuche, Klinikkosten oder Ausgaben für Medikamente. Guten Schutz, so hat die Stiftung Warentest kürzlich ermittelt, gibt es dabei schon für kleines Geld. Mit „Sehr gut“ schnitten Tarife der DKV, Ergo, HanseMerkur, TravelSecure/Würzburger, Vigo, Concordia, DFV und der Halleschen ab. Die Grundbeiträge lagen dabei für Neukunden zwischen 9,90 Euro und 24 Euro. Familientarife sind teurer.

Und wenn man nicht fahren kann?

Wer eine teurere Reise plant, sollte sich noch mit einer zweiten Police absichern: der Reiserücktrittskostenversicherung. Sie zahlt, wenn man aus einem wichtigen Grund – wie etwa einem Todesfall, einem Unfall oder einer Krankheit – eine gebuchte Reise nicht antreten kann und der Veranstalter Stornogebühren fordert. „Sie kann insbesondere sinnvoll sein, wenn Kinder oder ältere Personen zur Familie gehören“, sagt der Bund der Versicherten.

Die Versicherung muss üblicherweise spätestens 30 Tage vor Antritt der Reise abgeschlossen werden. Liegen zwischen Reisebuchung und Reiseantritt weniger als 30 Tage, ist ein Abschluss meistens nur zusammen mit der Buchung der Reise möglich. Die Stiftung Warentest empfiehlt eine Kombipolice aus Rücktritts- und Abbruchversicherung, die auch die Kosten trägt, falls man den Urlaub vorzeitig abbrechen muss. Urlauber sollten keine Tarife mit Selbstbehalt wählen, raten die Verbraucherschützer. Tipp: Im letzten Test der Stiftung Warentest schnitt der Singletarif der Würzburger, der bei einer 1000-Euro-Reise 42 Euro kostet, am besten ab.

Welche Versicherung braucht man noch?

Wer im Ausland ein Auto mieten will, sollte eine „Mallorca-Police“ abschließen, empfiehlt der Bund der Versicherten. Die gilt natürlich nicht nur auf Mallorca, sondern in der gesamten EU. Das Problem: Die Kfz-Haftpflichtversicherungen in den Urlaubsländern haben oft nur sehr geringe Mindestversicherungssummen.

An alles gedacht? Auch eine Autoversicherung für den Mietwagen kann sich im Urlaub auszahlen.
An alles gedacht? Auch eine Autoversicherung für den Mietwagen kann sich im Urlaub auszahlen.
© Getty Images/iStockphoto

Liegt der vom Fahrer des Mietwagens verursachte Schaden höher, müsste der Urlauber die Differenz selbst aufbringen. Die „Mallorca-Police“ kommt für diese höheren Ansprüche auf. In manchen Kfz-Versicherungen ist die Deckung enthalten, daher sollten Reisende vorher in ihre Versicherungskonditionen schauen. Das Pendant für Länder außerhalb Europas ist die Traveller-Police.

Wie komme ich am besten an Bares?

Wer in einem Nicht-Euro-Land Bares aus dem Automaten zieht, bekommt am Ende die Frage gestellt, ob man den Betrag in Euro umrechnen lassen möchte. Was nach Service klingt, ist in Wirklichkeit eine Kostenfalle, warnt die Stiftung Warentest. Touristen würden dafür Zusatzkosten von bis zu 13,7 Prozent berechnet, warnen die Verbraucherschützer im Juni-Heft der Zeitschrift „Test“.

Kostentreiber ist der schlechte Wechselkurs, der der Umrechnung zugrunde gelegt wird. Ähnliches droht auch beim Bezahlen im Geschäft. In außereuropäischen Ländern wird zudem oft eine Automatengebühr pro Abhebung verlangt. Tipp der Verbraucherschützer: Suchen Sie sich einen anderen Automaten.

Gut beraten ist auch, wer vor der Abreise Kontakt zu seinem Kreditinstitut aufnimmt. Denn in vielen Ländern haben deutsche Geldhäuser Partner, bei denen man kostenfrei Geld aus dem Automaten ziehen kann. Kunden der DKB können sich diese Rückfrage sparen. Sie können mit ihrer Kreditkarte kostenlos Geld im Ausland abheben und bezahlen.

Welche Karte brauche ich?

Auch einige Kreditkarten, die nicht an ein Konto gebunden sind, ermöglichen, im Ausland kostenlos Bargeld abzuheben. Darunter sind vier Gratis-Kreditkarten.

Nach einer Untersuchung der Finanzberatung FMH für das „Handelsblatt“ sind das die „1plus Visa Card“ von Santander, die „Barclaycard Visa“, die „MasterCard Gold“ der Advanzia Bank und die „Visa Gold“ von Wüstenrot. Bei der Advanzia-MasterCard sind zudem kostenlos eine Rücktritts- und Abbruchversicherung sowie eine Auslandsreisekrankenversicherung enthalten.

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