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Markus Voigt ist Präsident der Berliner Kaufleute.
© Thilo Rückeis

VBKI-Präsident gründet neu: Voigt fängt von vorne an

Der Präsident der Berliner Kaufleute hat vor Jahren seine Firma verkauft – und sie nun neu gegründet. Vieles soll so werden wie damals.

Von Maris Hubschmid

Manche Entscheidungen im Leben scheinen so gut, dass man sie gleich zweimal treffen muss. So hat Markus Voigt, der Präsident des traditionsreichen Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), nun erneut eine Firma gegründet – und zwar im Prinzip die gleiche wie vor 20 Jahren.

Bis diesen Montag fungiert der 48-Jährige als führender Manager bei Hyder Consulting Deutschland, verlässt das Bauplanungsunternehmen aber, um wieder sein eigenes Geschäft aufziehen. „Ich habe erkannt, dass selbstständiger Unternehmer zu sein doch mehr meins ist als das Dasein als angestellter Manager“, sagte Voigt dem Tagesspiegel. Voigt hatte die von ihm gegründete Bauplanungsfirma Voigt Ingenieure GmbH 2007 an Hyder verkauft und war dort zeitweilig Chef von mehr als 400 Mitarbeitern. Zum 1. Juli verabschiedet er sich aus dem international tätigen Konzern.

Voigt baute am höchsten Gebäude der Welt mit

Bemerkenswert ist, dass sein neues Unternehmen den gleichen Namen tragen wird, wie einst: Voigt Ingenieure GmbH. Die Firmen Voigt Ingenieure GmbH Berlin und Voigt Ingenieure GmbH Luckau sind bereits als Töchter der Voigt Ingenieure Beteiligungsgesellschaft mbH im Handelsregister eingetragen. Struktur und Firmierungen entsprechen somit exakt seinem Unternehmen von 2007.

Das Unternehmen Hyder zählt weltweit mehr als 4000 Mitarbeiter und steht für herausragende Bauwerke wie die Sydney Harbour Bridge, die Tower Bridge in London und das mit über 800 Metern höchste Gebäude der Welt, das Burj Khalifa in Dubai, an dessen Errichtung Markus Voigt beteiligt war. „Die neue Firma fokussiert sich auf Infrastruktur von Straßen, Flughäfen und allen Medien der Ver- und Entsorgung“, sagte Voigt. Bis zu 100 Arbeitsplätze wolle er schaffen. Er habe „bisher niemanden angesprochen, um ihn für die neue Firma zu gewinnen“, beteuert er. Vielleicht bewerbe sich trotzdem der ein oder andere auf seine Stellenanzeigen: Er spüre unter den Mitarbeitern „eine große Verbundenheit und Loyalität“ mit dem einstigen Familienunternehmen, sagte Voigt.

Die neue Firma soll im Westen sitzen

Die ursprüngliche Voigt Ingenieure GmbH hatte der Diplom-Bauingenieur im Alter von 28 Jahren gegründet. Die neue Firma soll nach der Sommerpause operativ die Geschäfte aufnehmen. Einen konkreten Standort gebe es noch nicht, sagt Voigt. Dieser soll aber in der City West gefunden werden. Konflikte mit der Geschäftsführung von Hyder gebe es nicht: „Wir gehen im Guten auseinander. Für die Zukunft ist von beiden Seiten ein kooperativer Umgang geplant.“

Auf sein Amt als VBKI-Präsident habe die berufliche Veränderung keine Auswirkungen, betonte der Firmengründer. „Ich werde mich im September wieder zur Wahl stellen.“ Als eigenständiger Unternehmer passe er schließlich noch besser in die Rolle als ein angestellter Manager. Voigt ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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