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Blick in eine Halle des Online-Versandhandels Amazon in Leipzig.
© dpa
Update

Black Friday: Verdi: Streik bei Amazon läuft "sehr gut"

Mehrere Amazon-Standorte werden an diesem Freitag und am Samstag bestreikt. Verdi hat sich einen empfindlichen Tag ausgesucht.

Zum Schnäppchentag "Black Friday" sind Beschäftigte an sechs Amazon-Standorten in einen Streik getreten. Verdi-Vertreter Thomas Voß sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Arbeitsniederlegungen liefen an allen beteiligten Standorten "sehr gut". Die Gewerkschaft Verdi, die von Amazon Tarifverhandlungen fordert, rechnete mit über 2000 Streikteilnehmern. Der Online-Händler Amazon erklärte zu den Arbeitsniederlegungen inmitten der Rabattwoche, diese hätten "keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Kundenversprechens".

Gestreikt wurde am Freitag an den Logistik-Standorten Leipzig, Koblenz, Bad Hersfeld, Rheinberg, Werne und Graben. Wie Voß ausführte, beteiligten sich auch Beschäftigte am Standort Piacenza nahe der norditalienischen Stadt Mailand an dem Ausstand. Verdi hatte zu den Protestaktionen aufgerufen, schon in den vergangenen Tagen gab es immer wieder Streiks. Die Gewerkschaft fordert eine Bezahlung der Amazon-Beschäftigten nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels.

Für den Standort Leipzig erklärte Verdi, dort seien die Mitarbeiter bereits mit Beginn der Nachtschicht am Donnerstagabend aufgefordert worden, ihre Arbeit ruhen zu lassen. Beschäftigte des Online-Händlers seien "nicht zum Schnäppchenpreis zu haben", erklärte die Gewerkschaft mit Blick auf den Rabatttag.

Amazon machte eine ganze Woche zum "Black Friday"

An den Schnäppchentagen "Black Friday" und "Cyber Monday" locken die Händler mit Sonderangeboten. Die Tage fallen auf diesen Freitag und den kommenden Montag. Auch viele stationäre Händler beteiligen sich daran. Amazon machte eine ganze Woche aus der Aktion und begann damit bereits am Montag.

Der Online-Händler erklärte zu den neuerlichen Streiks, diese hätten "keinen Einfluss" auf die Abläufe. Die "überwältigende Mehrheit" der Mitarbeiter arbeite auch in der Schnäppchenwoche normal. Am Donnerstag hätten rund 570 der über 12.000 Mitarbeiter im deutschen Logistiknetzwerk die Arbeit niedergelegt.

"Amazon beweist jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein kann", erklärte der Konzern. Das Unternehmen zahle in den Logistikzentren "am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist".

In Anspielung auf den "Black Friday" erklärte indes der Linken-Politiker Pascal Meiser, solange die Beschäftigten keinen Tarifvertrag hätten, sei für sie "jeder Tag ein schwarzer Tag". Amazon sei der Ansicht, "allein über Arbeitsbedingungen und Bezahlung entscheiden zu können", dabei seien Tarifverträge und Verhandlungen mit Gewerkschaften hierzulande üblich. Das müsse auch für Amazon gelten..

In Berlin sind in der Nacht zum Donnerstag mehrere Transporter von Amazon angezündet worden. (AFP)

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