Südamerika: Venezuela muss bis Montag Schulden zahlen
Venezuela steckt tief in der Krise. Die Gläubiger machen Druck, bis Wochenbeginn fordern sie Milliarden zurück. Dem Land droht sonst die Pleite.
Das tief in der Krise steckende Venezuela muss bis Montag Schulden in Milliardenhöhe zurückzahlen - ansonsten droht der Staatsbankrott. Am Freitag sind 81 Millionen Dollar fällig (knapp 70 Millionen Euro), am Montag weitere 200 Millionen Dollar. In New York versammelt sich am Freitag eine Gruppe von Gläubigern, um zu entscheiden, ob eine überfällige Rückzahlung von knapp 1,2 Milliarden Dollar auf eine vom staatlichen venezolanischen Ölkonzern PDVSA ausgegebene Anleihe als Zahlungsausfall gewertet wird.
Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro hatte vor einer Woche angekündigt, die 1,161 Milliarden Dollar würden zurückgezahlt. Die Gläubiger haben aber bislang kein Geld erhalten. Die International Swaps and Derivatives Association (ISDA), eine Art Wächter für Staatsanleihen, hat die Gläubiger daher für Freitagvormittag (17.00 Uhr MEZ) zusammengerufen. Sie könnten den Zahlungsausfall bestätigen oder ein weiteres Treffen vereinbaren, teilte eine ISDA-Sprecherin mit.
Die Ratingagenturen Fitch, S&P und Moody's haben die Kreditwürdigkeit des Landes deswegen bereits auf eine Stufe über der Zahlungsunfähigkeit herabgestuft. Venezuela ist mit geschätzten 155 Milliarden Dollar (fast 134 Milliarden Euro) bei ausländischen Gläubigern verschuldet. Die Devisenreserven sind auf 9,7 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen.
Die Regierung von Präsident Maduro hat für Montag die Gläubiger zu einer Konferenz in die Hauptstadt Caracas eingeladen, um über eine Umschuldung zu verhandeln. Ein Großteil der Gläubiger des Landes sitzt allerdings in den USA und Kanada und wird vermutlich nicht kommen.
Das einst reichste Land Lateinamerikas steckt in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Sie wird verschärft durch die Sanktionen, die US-Präsident Donald Trump im August gegen das Land verhängt hat und die am Donnerstag noch einmal erweitert worden waren. Trump untersagte per Dekret den Handel mit neuen venezolanischen Staatsanleihen. Betroffen ist davon auch PDVSA. Auch die EU will am Montag Straßmaßnahmen gegen Venezuela beschließen.
Ölverkäufe bilden das Fundament der venezolanischen Wirtschaft und stehen für 95 Prozent der Exporte. Die Einnahmen sind wegen fallender Erdölpreise aber deutlich zurückgegangen.
Die wirtschaftliche Krise befeuert auch den erbitterten Machtkampf zwischen der linksnationalistischen Regierung und der Mitte-rechts-Opposition. Kritiker im In- und Ausland werfen der Regierung vor, die Demokratie abzuschaffen und eine Diktatur zu errichten. Mindestens 125 Menschen wurden bei den politischen Unruhen seit Anfang April getötet. (AFP)
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