Wieder mehr Neuzulassungen: Unternehmen stützen den deutschen Autoabsatz
In Westeuropa wurden letztes Jahr wieder mehr Neuwagen verkauft. Hierzulande machen Privatkäufe aber nur noch ein Drittel aus. Große Abnehmer sind vor allem Unternehmen.
Zum ersten Mal seit sieben Jahren wurden 2014 in Westeuropa wieder mehr Neuwagen gekauft. Wie der Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte, wurden mit rund 12,5 Millionen Fahrzeugen 5,7 Prozent mehr abgesetzt als im Vorjahr. Zuletzt hatte es 2007 ein Verkaufsplus gegeben.
Kräftiger wuchsen die beiden größten Automärkte in China und in den USA. So erreichte der US-Markt wieder sein Vorkrisenniveau mit 16,4 Millionen Neuzulassungen (plus sechs Prozent). Nach Angaben des deutschen Autoverbandes VDA ist der US-Markt damit seit 2009 um 58 Prozent gewachsen. Am dynamischsten entwickelt sich aber nach wie vor China. „2014 wurde das Vorjahresvolumen um fast 13 Prozent übertroffen – der Neufahrzeugabsatz erreichte 18,4 Millionen Einheiten“, teilte der VDA am Freitag mit.
In Europa erholte sich im vergangenen Jahr vor allem der spanische Automarkt deutlich. Hier stiegen die Neuzulassungen um 18,4 Prozent. Auch Großbritannien entwickelte sich mit einem Plus von 9,3 Prozent überdurchschnittlich. Schlechter als der Gesamtmarkt schnitten Italien (plus 4,2 Prozent), Deutschland (plus 2,9 Prozent) und Frankreich (plus 0,3 Prozent) ab.
Immer weniger Privatpersonen kaufen Neuwagen
Hierzulande stützen vor allem die Unternehmen den Neuwagenabsatz. Von insgesamt 3,15 Millionen Fahrzeugen wurden 2014 nur 1,1 Millionen von Privatpersonen neu zu gelassen. „Seit dem Jahr 2000 wurden nie so wenige Neuwagen von Privatpersonen gekauft wie im vergangenen Jahr“, sagte Peter Fuß, Automobilexperte beim Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young). „Trotz der guten Arbeitsmarktlage und steigender Reallöhne kaufen immer weniger Bundesbürger einen Neuwagen – da helfen auch extrem günstige Finanzierungsbedingungen und hohe Rabatte offensichtlich nicht weiter.“
Für das laufende Jahr sind die Fachleute mit Blick auf den europäischen Markt verhalten optimistisch. Erwartet wird ein weiteres Wachstum zwischen zwei und fünf Prozent – mit großen Abweichungen in den einzelnen EU-Ländern. Auch in den USA und China werden demnach die Neuzulassungszahlen steigen, aber nicht mehr so stark wie 2014. (mot)
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