Ryanair: Stehend fliegen
Ryanairs jüngste Spar-Idee ist gerade mal eine Woche alt und erregte gleich weltweit Aufmerksamkeit, da sie zu absurd scheint: Man prüfe den Einbau von Stehplätzen in den Maschinen, ließ Airline-Chef Michael O’Leary mitteilen.
Zwar teilte Ryanairs wichtigster Lieferant Boeing in einer spontanen Reaktion mit, Stehplätze seien derzeit „kein Thema“. Und auch Kerstin Hoppe vom Bundesverband der Verbraucherzentralen glaubt, dass flugsicherheitsrechtliche Bestimmungen den Iren noch einen Strich durch die Rechnung machen. Doch Ryanair gibt nicht auf.
Die Gesellschaft arbeitet nach eigenen Angaben vom Dienstag an einer ernsthaften Machbarkeitsstudie, die sie den Herstellern Boeing und Airbus bis zum September vorlegen will, wie Ryanair-Sprecher Daniel de Carvalho aus dem Dubliner Hauptquartier dem Tagesspiegel mitteilte. Diese werde auch eine Illustration enthalten, wie so ein Platz aussehen könnte. Ryanair spricht nicht vom Stehen, sondern vom „vertikalen Sitzen“. Kritik, Ryanair wolle nur Aufmerksamkeit erhaschen, wies de Carvalho zurück: „Sofern die Sicherheit gewährleistet ist, werden wir den Einsatz aller Maßnahmen prüfen, die geeignet sind, günstigere Ticketpreise zu ermöglichen“, sagte er.
Seit vergangenen Donnerstag befragt Ryanair auf seiner Homepage auch Kunden: „Wären Sie bereit, auf einem einstündigen Flug zu stehen, wenn die Fluggebühr dafür frei wäre?“, lautet eine Frage. Bis Montag hätten über 50 000 Nutzer an der Umfrage teilgenommen. Einen Zwischenstand der Ergebnisse gab das Unternehmen nicht bekannt. „Wir möchten andere Kunden durch eine frühe Veröffentlichung nicht in ihrem Abstimmungsverhalten beeinflussen“, sagte der Sprecher zur Begründung.
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