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Grundsteinlegung für neue Siemens-Konzernzentrale in München. Vorstandschef Peter Löscher hatte bei der feierlichen Grundsteinlegung für den Neubau der Siemens-Zentrale am Wittelsbacherplatz noch Grund zum Feiern.
© dpa

Warnung: Siemens verfehlt das Renditeziel

Die angepeilte Marge von zwölf Prozent wird 2014 nicht erreicht.

Es wird schon wieder nichts. Siemens schockierte die Börse am Donnerstagnachmittag mit der Warnung, dass das für das Geschäftsjahr 2014 angepeilte Gewinnziel wohl nicht erreicht wird. Wegen „geringerer Markterwartungen“ gehe das Unternehmen nicht mehr davon aus, im operativen Geschäft eine Marge von mindestens zwölf Prozent zu erzielen. Womöglich wird es in der kommenden Woche mehr Details geben, am 1. August veröffentlicht Siemens die Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres.

Das ist die sechste Prognose, die sich nicht erfüllte

Siemens-Chef Peter Löscher muss sich in der vorangehenden Aufsichtsratssitzung auf viele unangenehme Fragen einstellen. Seit seinem Amtsantritt 2007 hat er sich nun zum sechsten Mal bei den Geschäftsaussichten verschätzt. Erst Anfang Mai musste er die Prognose für das laufende Geschäftsjahr (bis 30. September) zurücknehmen. Was die Börse besonders schockierte, ist, dass es nun auch 2014 wohl nicht besser werden wird. Die Aktie verlor am Donnerstag in der Spitze sieben Prozent.

Die Marge, die den Anteil des Ergebnisses am Umsatz bezeichnet, war eines der Herzstücke des Sparprogramms „Siemens 2014“, mit dem der Konzern auf mehr Profitabilität und Effizienz getrimmt werden soll. Siemens will bis zum kommenden Jahr mehr als sechs Milliarden Euro einsparen. Im vergangenen Geschäftsjahr lag die Marge bei 9,5 Prozent.

Neue Probleme mit Windkraftanlagen

Grund für die schlechter als erwartete Entwicklung ist die schwache Konjunktur in vielen Ländern. Doch es sind auch viele hausgemachte Probleme, die Siemens zu schaffen machen. Am Donnerstag musste der Konzern neuerliche Probleme mit Windkraftanlagen einräumen, diesmal auf dem Festland: Nach einem Unfall im Mai in einem Windpark in Kalifornien, bei dem sich ein Rotorblatt löste und zu Boden stürzte, musste Siemens alle baugleichen Anlagen überprüfen. Bei einer geringen Anzahl der Rotorblätter seien Mängel festgestellt worden. Diese würden nun ausgetauscht, sagte ein Sprecher. Die zusätzlichen Kosten für Siemens hatte „Spiegel Online“ auf rund 100 Millionen Euro geschätzt. In Industriekreisen hieß es jedoch, die Zahl sei etwas zu hoch gegriffen. Zum Vergleich: Die Probleme mit Windkraftanlagen in der Nordsee haben Siemens in den vergangenen eineinhalb Jahren bereits 682 Millionen Euro gekostet. Doch die Liste der Pannen ist lang: Vom gescheiterten Versuch mit Rosatom in die Atomkraft einzusteigen, über den teuren Ein- und Ausstieg aus der Solarenergie bis hin zu den Problemen bei den neuen ICE-Zügen für die Deutsche Bahn.

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