Computersicherheit: Schwerer Fehler in Intel-Chips bedroht viele Rechner
In einem Großteil moderner Computer schlummert wohl eine gefährliche Sicherheitslücke. Abhilfe ist in Sicht, könnte jedoch die Rechner verlangsamen.
Für einige Entwickler bei Microsoft, Linux und anderen Softwareunternehmen waren die Feiertage deutlich kürzer als gedacht. Sie mussten Sonderschichten einlegen, um an neuen Sicherheitsupdates zu arbeiten.
Damit soll eine gravierende Schwachstelle in Prozessoren des Chipriesen Intel behoben werden, die Sicherheitsexperten kürzlich entdeckten. Offiziell ist derzeit noch wenig bekannt, doch die renommierte britische Technologiewebsite „The Register“ hat viele Details von Entwicklern zusammengetragen. Demnach soll es sich um einen Fehler in zahlreichen Intel-Prozessoren handeln, also der zentralen Recheneinheit in Computern.
Angreifer könnten Zugriff auf gespeicherte Passwörter bekommen
Betroffen seien moderne Prozessoren aus der letzten Dekade. Damit dürfte das Problem den Großteil aller Computernutzer treffen, denn der Marktanteil von Intel lag in den vergangenen Jahren zwischen 70 und 80 Prozent. Zudem sind wohl auch die großen Anbieter von Cloud-Computing, also Rechenleistung über das Internet betroffen. Amazon hat daher ein großes Sicherheitsupdate für Freitag angekündigt, Microsoft für sein Cloudsystem Azure am kommenden Dienstag. Dann können möglicherweise auch Privatnutzer ein entsprechendes Update für ihre Windows-Rechner zur Verfügung gestellt bekommen.
Das sollten sie dann auch installieren, denn durch den Fehler könnten Angreifer Zugriff auf den Speicherbereich der Prozessoren bekommen, der normalerweise für andere Programme unsichtbar ist. Im schlimmsten Fall könnten Angreifer sogar auf dort gespeicherte Login-Daten oder Passwörter zugreifen. Intel selbst kann den Fehler offenbar nicht durch ein Update beheben, daran arbeiten derzeit aber die Hersteller von Betriebssystemen. Für Linux sind schon erste Programme verfügbar.
Update könnte Computer bis zu 30 Prozent langsamer machen
Die Updates haben aber womöglich einen gravierenden Nachteil. Sie ändern die Art, wie die Programme mit dem Prozessor kommunizieren. Und das könnte zu einer deutlichen Verlangsamung der Rechner führen. Laut dem Bericht könnten die Leistungseinbußen zwischen 5 und 30 Prozent liegen – abhängig auch vom Alter und der Bauart der Prozessoren. Ob sich diese Befürchtungen bestätigen, muss sich jedoch noch zeigen. Und es dürfte auch eine wichtige Rolle spielen, welche Aufgaben mit dem Computer ausgeführt werden. So führten erste Tests mit der neuen Linux-Software bei Computerspielen zu keinen größeren Leistungseinbußen.
Intel hat sich bislang auf Anfrage noch nicht zu dem Problem geäußert, der Aktienkurs verlor an Nachmittag 2,5 Prozent.
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