Haushaltshilfen: Schwarzarbeit im Wohnzimmer ist beliebt
Eine neue Forsa-Studie besagt: Die meisten Deutschen beschäftigen ihre Haushaltshilfen schwarz. Dabei ist die Anmeldung einfach und schützt Arbeitgeber vor Strafen. Westdeutsche lassen sich angeblich doppelt so oft beim Putzen helfen wie Ostdeutsche.
Gut jeder zehnte Haushalt in Deutschland leistet sich eine Putzhilfe, doch die meisten Hilfen arbeiten schwarz. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts zu den Putzgewohnheiten der Deutschen hervor. In Auftrag gegeben hatte sie die Minijob-Zentrale.
Nur 36 Prozent der Befragten mit Haushaltshilfe gaben an, sie hätten ihre Hilfskraft auch angemeldet. Nach Einschätzung des Leiters der Minijob-Zentrale, Erik Thomsen, dürfte die Schwarzarbeit in Wirklichkeit sogar noch deutlich weiter verbreitet sein. Als Minijobber, die bis zu 450 Euro im Monat verdienen dürfen, seien in Privathaushalten nur etwa 284 000 Menschen angemeldet.
„Schätzungen zufolge liegt die Dunkelziffer der schwarzarbeitenden Haushaltshilfen bei vier Millionen“, betonte Thomsen. Schwarzarbeit kann mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden.
Dabei ist die Anmeldung eine relativ einfache Sache. Privatleute müssen nur einen einseitigen Vordruck ausfüllen und an die Minijob-Zentrale schicken. Diese meldet die Minijobber bei der gesetzlichen Unfallversicherung an und übernimmt den Einzug der Sozialversicherungsbeiträge.
„Jeder vierte Berliner putzt in seinem Haushalt weniger als einmal pro Woche“
Der Arbeitgeber ist geschützt, falls sich die Haushaltshilfe bei der Arbeit verletzt. Zudem kann er die Ausgaben von der Steuer absetzen. Bis zu 20 Prozent der gesamten Ausgaben für die Haushaltshilfe können von der Steuerschuld abgezogen werden, allerdings maximal 510 Euro pro Jahr. Wer ein Kindermädchen beschäftigt, kann sogar bis zu 4000 Euro pro Jahr und Kind von der Steuer absetzen.
Glaubt man der Umfrage, lassen sich Westdeutsche doppelt so häufig beim Putzen helfen wie Ostdeutsche. Überdurchschnittlich oft greifen ältere Bundesbürger auf die Hilfe von Dritten zurück. „Wenn mit zunehmendem Alter die anfallenden Arbeiten nicht mehr so leicht von der Hand gehen, sind Haushaltshilfen für viele eine wertvolle Unterstützung“, meint Thomsen.
In Sachen Sauberkeit scheint es große regionale Unterschiede zu geben. Gerade in der Hauptstadt Berlin nimmt man es demnach mit dem regelmäßigen Hausputz offenbar nicht so genau. „Jeder vierte Berliner putzt in seinem Haushalt weniger als einmal pro Woche“, berichtet Thomsen.
Am reinlichsten gehe es dagegen in Baden-Württemberg zu. Zwölf Prozent der Baden-Württemberger putzen täglich. In der Hitparade der unbeliebtesten Haushaltstätigkeiten rangiert das Bügeln ganz vorn. Fast 40 Prozent der Befragten erledigen es „sehr ungern“. Ähnlich unbeliebt ist nur noch das Fensterputzen (31 Prozent). Im Haushalt dominiert der Umfrage zufolge übrigens nach wie vor die „klassische Rollenverteilung“. In Mehrpersonenhaushalten gaben fast fünfmal mehr Frauen (68 Prozent) als Männer (14 Prozent) an, dass sie ihr Zuhause selber putzen. (mit dpa)
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