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Im Bau. Es gibt nur wenige Schienenhersteller hierzulande - sie haben seit Jahren die Preise abgesprochen, zum Schaden der Deutschen Bahn.
© dpa

Anklage gegen 14 Stahl-Manager: Schienenkartell: Milliarden-Schaden vor Gericht

Ihre Firmen mussten schon Bußgelder in Millionenhöhe zahlen - nun sollen bald die Verantwortlichen vor dem Richter stehen

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat gegen frühere Manager von Thyssen-Krupp und dem österreichischen Konzern Voestalpine Anklage wegen Absprachen auf dem Schienenmarkt erhoben. Insgesamt sollen sich 14 frühere Mitarbeiter der Unternehmen vor dem Landgericht Bochum verantworten, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf die Klageschrift.
Die Ermittler sehen es als erwiesen an, dass die Angeklagten Preise und Mengen auf dem deutschen Schienenmarkt mindestens seit dem Jahr 2001 abgesprochen haben. Bei dem Verfahren dreht es sich vor allem um Absprachen zulasten der Deutschen Bahn, die als Hauptgeschädigte des Kartells gewertet wird. Der Schaden soll sich auf rund eine Milliarde Euro belaufen. Die früheren Thyssen-Krupp-Bereichsvorstände Reinhard Q. und Uwe S. weisen die Vorwürfe komplett zurück. Dies geht aus Ermittlungsakten hervor, die dem "Handelsblatt" vorliegen.

Das Kartell war im Frühjahr 2011 durch einen anonymen Hinweis und einer Eigenanzeige von Voestalpine aufgeflogen. Das Kartellamt hat im vergangenen Jahr bereits Bußgelder von mehr als 200 Millionen Euro gegen die beteiligten Firmen verhängt. Die Angeklagten haben nun zwei Monate Zeit, Einwände gegen das Verfahren zu erheben. Dann soll das Verfahren eröffnet werden.

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