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Ein Großaktionär aus Katar steigt bei der Deutschen Bank ein.
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Kapitalerhöhung: Scheich aus Katar steigt bei der Deutschen Bank ein

Die Deutsche Bank holt sich frisches Geld. Und einen Scheich als neuen Großaktionär. Es geht um acht Milliarden Euro - die zweithöchste Kapitalerhöhung in der Geschichte der größten deutschen Bank.

Die Deutsche Bank will sich mit einer massiven Kapitalerhöhung und einem neuen Großaktionär Luft verschaffen. Geplant sei die Ausgabe neuer Aktien für rund acht Milliarden Euro, teilte die größte deutsche Bank am Sonntagabend in Frankfurt mit. Unterstützung bekommt das Institut dabei aus dem arabischen Raum. 1,75 Milliarden Euro kommen in einem ersten Schritt von Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani aus Katar.

Den Rest will die Bank über die Ausgabe neuer Anteile mit Bezugsrecht für Altaktionäre einsammeln. Daran werde der Scheich wahrscheinlich auch teilnehmen, hieß es. Damit dürfte sein Engagement auf mehr als zwei Milliarden Euro steigen. Sein Anteil an der Bank wird daher wahrscheinlich künftig bei rund sechs Prozent liegen.

Zugleich senkt die Bank wegen niedriger Zinsen, neuer Auflagen und anhaltender Prozessrisiken ihre Ziele zum Teil kräftig oder schiebt sie nach hinten. Im Geschäft mit Privatkunden und in der Zahlungsabwicklung wurden die Ziele für das Vorsteuerergebnis im Jahr 2015 insgesamt um rund eine Milliarde Euro zurückgeschraubt. Zudem werde die Rendite im Investmentbanking jetzt nur bei 13 bis 15 Prozent erwartet statt bisher bei 15 Prozent.

Deutsche Bank: Skandale aus der Finanzkrise drücken auf das Ergebnis

Auch dürften die Kosten für die Abarbeitung der Skandale aus der Finanzkrise weiter auf das Ergebnis drücken. Daher dürften die bisher für 2015 angepeilten Ziele für die Eigenkapitalrendite und die Kostenquote erst im Jahr darauf erreicht werden.

Mit der massiven Kapitalerhöhung, die rund ein Viertel des aktuellen Börsenwerts entspricht, ist die zweitgrößte in der Geschichte der Bank. Um die Folgen der Finanzkrise abzufedern und sich für die neuen Regeln für Banken zu rüsten, hat der Konzern in den vergangenen Jahren immer wieder neue Anteile ausgegeben. Die größte Emission datiert dabei mit etwas mehr als zehn Milliarden Euro aus dem Herbst 2010. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte sich das Institut knapp drei Milliarden Euro geholt.

Der Scheich erhält rund sechs Prozent der Anteile

Bei der jetzt geplanten Kapitalerhöhung nimmt der Scheich der Bank erst einmal 60 Millionen Aktien zum Preis von je 29,20 Euro das Stück ab und hält dann knapp sechs Prozent der Anteile. In einem zweiten Schritt will das Institut dann bis zu 300 Millionen neue Aktien am Kapitalmarkt verkaufen. Altaktionäre dürfen bevorzugt zugreifen.

Die neuen Papiere werden ihnen mit einem deutlichen Abschlag angeboten, der bei Transaktionen in dieser Größenordnung gewöhnlich bei rund 30 Prozent liegt. Das angepeilte Volumen von 6,75 Milliarden Euro und die angekündigte Zahl neuer Aktien deutet auf einen Preis von bis zu 22,50 Euro hin - das wäre ein Abschlag von rund 33 Prozent zum Kurs vom Freitagabend. Die genauen Konditionen und auch das Bezugsverhältnis dafür stehen noch nicht fest. Die Bank will am 5. Juni einen Wertpapierprospekt mit den Details veröffentlichen. Bis Ende Juni soll dann die Kapitalerhöhung abgeschlossen sein. Dann soll die Kapitalquote auf 11,8 Prozent nach zuletzt 9,5 Prozent steigen. (dpa)

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