Softwarekonzern: SAP sieht die Zukunft in der Cloud
SAP setzt auf langfristige Abo-Einnahmen.
Walldorf - Es sind die Anzeichen eines Umbruchs. Der weltgrößte Hersteller von Computerprogrammen zur Steuerung von Firmen, SAP, rechnet im laufenden Jahr mit einem langsameren Gewinnwachstum. Die für 2015 angepeilte Umsatzrendite von 35 Prozent soll erst 2017 erreicht werden. Ko-Vorstandschef Bill McDermott verwies zur Begründung auf das Geschäft mit Cloud- Dienstleistungen. Dabei nutzen die Kunden die Programme über das Internet und installieren diese nicht mehr in den eigenen Rechenzentren. Anders als beim Verkauf von Softwarelizenzen, die komplett bei der Lieferung bezahlt werden, zahlen die Kunden bei Cloud-Services eine Abo-Gebühr. Der Umsatz verteilt sich also über die Zeit der Nutzung. In den ersten Jahren dieser Umstellung fehlt damit ein Teil des Gewinns, da er erst später gebucht werden kann. Das zeigt sich in der Bilanz. So betrug die Umsatzrendite der Cloud-Sparte im vergangenen Jahr 14,4 Prozent, während das Lizenzgeschäft auf 53,3 Prozent kam. Finanzchef Werner Brandt sagte bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag, er sei „überzeugt davon, dass unser Cloud-Geschäft in puncto Profitabilität in einigen Jahren an die unseres Kerngeschäfts heranreichen wird“. Die Aktionäre bittet die SAP- Spitze um Geduld: „Von 2017 an wird wieder ein größerer Wert zurückgegeben, auch an die Aktionäre“, versprach McDermott. Im laufenden Jahr erwartet das Management ein währungsbereinigtes Betriebsergebnis zwischen 5,8 und sechs Milliarden Euro. Das würde einem Plus von knapp neun Prozent entsprechen, 2013 waren es 13 Prozent.
Doch das Management hält an seinem Kurs fest. „Wir bleiben bei der Prognose für den Gesamtumsatz und auch für den Umsatz in der Cloud. Wir haben nur das Margenziel gestreckt“, sagte Brandt. HB
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