Rezession: Russische Wirtschaft schreibt weiter rote Zahlen
Niedriger Ölpreis und westliche Sanktionen belasten weiter russische Wirtschaft.
Der Rückgang des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) hat sich im dritten Quartal nach Angaben der Regierung um Präsident Wladimir Putin etwas abgeschwächt. Nach einem negativen Wachstum von 4,6 Prozent im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung von Juli bis September diesen Jahres nur noch um 4,3 Prozent, wie Vize-Wirtschaftsminister Alexej Wedew am Montag sagte.
Niedriger Ölpreis und Sanktionen belasten Bücher
Die russische Wirtschaft steckt seit Beginn des Jahres in einer tiefen Rezession. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Neben dem sinkenden Öl- und Gaspreis belasten vor allem die Wirtschaftssanktionen durch die Europäische Union und die USA die russischen Bilanzbücher. Insgesamt rechnen die Wirtschaftsfachleute im Kreml mit einem Minus von 3,9 Prozentpunkten in diesem Jahr: "Nach unseren Schätzungen hat die Wirtschaft ihren Tiefpunkt im Juni und Juli erreicht", sagte Wedew am Montag. Im September habe das BIP dagegen im Vergleich zum Vormonat leicht zugelegt. Er sei "vorsichtig optimistisch", dass die Wirtschaft im vierten Quartal verglichen mit dem dritten Quartal sogar leicht wachsen könnte.
IWF und Weltbank erwarten keine baldige Besserung
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche gesagt, der Höhepunkt der Wirtschaftskrise sei erreicht, in der nächsten Zeit rechne man mit einer wirtschaftlichen Stabilisierung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank dagegen rechnen damit, dass Russland wegen der niedrigen Ölpreise auch im kommenden Jahr in der Rezession verharren wird. (AFP, dam)