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Vermummte Polizisten sind auf dem Gelände des Flughafens in Frankfurt am Main (Hessen) im Einsatz und durchsuchen eine Lagerhalle. Mehrere hundert Beamte sind allein auf dem Flughafen Frankfurt mit Durchsuchungen beschäftigt.
© Boris Roessler/dpa

Verdacht auf Schwarzarbeit: Razzia am Frankfurter Flughafen

Hunderte vermummte Polizisten durchsuchten Mittwochfrüh Unternehmen auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens wegen des Verdachts der organisierten Kriminalität.

Mehrere Hundert Polizisten und Zollbeamte haben am frühen Morgen wegen des Verdachts der Schwarzarbeit Unternehmen am Frankfurter Flughafen durchsucht. Die Razzia richte sich auch gegen den Verdacht der organisierten Kriminalität, sagte ein Sprecher des Hauptzollamts Frankfurt am Mittwoch. Zudem haben Einsatzkräfte eines Spezialkommandos eine Wohnung in Rüsselsheim gestürmt. Die Aktion, die von einer Sonderkommission mit dem Namen "Cumulus vorbereitet worden sei, habe im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt stattgefunden. Weitere Details wollte der Sprecher nicht nennen. Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport und von Lufthansa Cargo wollten sich zu den Durchsuchungen nicht äußern. Der Airport ist ein großer Umschlagplatz für Luftfracht. In die Schlagzeilen kommt der Flughafen immer wieder wegen Unregelmäßigkeiten bei dort angesiedelten Logistikunternehmen. Derzeit läuft in Frankfurt ein Gerichtsprozess wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen beim Bau eines Frachtzentrums.

Razzien in mehreren Bundesländern

Bei der Großrazzia sind auch Räume einer Tochter von Lufthansa Cargo durchsucht worden. Das Unternehmen ist aber nicht beschuldigt, sondern Zeuge, wie ein Lufthansa-Cargo-Sprecher sagte. Man kooperiere mit den Behörden und habe Informationen zur Verfügung gestellt. Den Angaben zufolge gab es in der Vergangenheit Geschäftsbeziehungen zu einem der verdächtigen Unternehmen. Die Zusammenarbeit sei 2013 beendet worden, sagte der Sprecher. Etwa 1200 Beamte von Zoll und Polizei hatten am frühen Morgen in mehreren Bundesländern mehr als 150 Objekte durchsucht. Der Einsatz richtete sich vor allem gegen Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und nicht abgeführte Sozialbeiträge bei Dienstleistungen im Bereich Fracht. Bislang steht ein Schaden von insgesamt mindestens 17,6 Millionen Euro im Raum, wie eine Sprecherin des Hauptzollamtes Frankfurt auf Anfrage sagte. (Reuters,dpa)

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