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Vier Wochen lang haben die Postmitarbeiter die Arbeit niedergelegt.
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Update

Tarifeinigung zwischen Post und Verdi: Postmitarbeiter bekommen mehr Lohn

Der Tarifstreit zwischen Post und Verdi ist beigelegt: Die Postmitarbeiter bekommen mehr Geld, der Kündigungsschutz wird ausgeweitet. Der Streik soll in der Nacht von Montag auf Dienstag enden.

Für Kunden der Deutschen Post hat das Warten auf verspätete Briefe und Pakete in der kommenden Woche ein Ende. Nach vierwöchigem Dauerstreik gibt es einen Tarifabschluss bei dem Bonner Konzern. Das teilten die Post und die Gewerkschaft Verdi am Sonntagabend in Bad Neuenahr (Rheinland-Pfalz) mit. Der Streik soll in der Nacht von Montag auf Dienstag um 24.00 Uhr enden.

Und so sieht die Einigung im Detail aus: Die rund 140.000 Post-Beschäftigten erhalten zum 1. Oktober 2015 zunächst eine Einmalzahlung von 400 Euro. Ein Jahr später bekommen sie zwei Prozent, 2017 dann noch einmal 1,7 Prozent mehr Geld.

„Beide Seiten sind einen großen Schritt aufeinander zu gegangen und haben einen guten Kompromiss gefunden“, sagte Post-Personalchefin Melanie Kreis. Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis nannte den Abschluss ein „umfassendes Sicherungspaket für die Beschäftigten“. Nach dem harten Tarifkonflikt sollten jetzt alle Kollegen bei der Post wieder aufeinander zugehen, riet Post-Vorstand Jürgen Gerdes.

Die ausgegründeten Paketgesellschaft bleiben bestehen

Die zum Jahresbeginn ausgegründeten Paketgesellschaften mit schlechterer Bezahlung werden allerdings nicht aufgelöst oder in den Post-Haustarifvertrag aufgenommen. Dabei war das eine der Kernforderungen der Gewerkschaft im Tarifstreit gewesen. In diesen Gesellschaften bekommen die rund 6500 Mitarbeiter weniger Lohn erhalten als ihre Kollegen im Konzern. Post-Chef Frank Appel hatte von vornherein klargestellt, dass die Paket-Gesellschaften „nicht verhandelbar“ seien. Entsprechend konnte sich Verdi in diesem Punkt nicht durchsetzen. „Aber es ist uns gelungen, die verbleibenden Paketzusteller in der Deutschen Post dauerhaft abzusichern“, sagte Kocsis. „Das ist für die Betroffenen von großer Wichtigkeit.“

So verpflichtete sich die Post dann auch, ihre aktuell im Unternehmen arbeitenden Paketzusteller beim Mutterkonzern zu behalten. Nur neu eingestellte Beschäftigte können in die ausgegründeten Gesellschaften kommen. Der Kündigungsschutz bei der Post wird zudem um vier Jahre bis Ende 2019 verlängert. Eine Vergabe von Brief- oder kombinierter Brief- und Paketzustellung an Fremdfirmen ist bis Ende 2018 ausgeschlossen. Die Wochenarbeitszeit soll hingegen bei 38,5 Stunden bleiben – Verdi hatte darauf gedrängt, sie auf 36 Stunden abzusenken.

Manche Kunden haben wochenlang keine Post bekommen

Für die Kunden ist die Einigung eine gute Nachricht. Vier Wochen lang hatten die Postmitarbeiter die Arbeit niedergelegt – was zuletzt zunehmend für Beschwerden gesorgt hat. In manchen Städten blieben Briefe nach Schilderungen von Betroffenen wochenlang liegen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 42 Prozent der Befragten an, wichtige Post nicht rechtzeitig oder gar nicht bekommen zu haben.
Diesem unbefristeten Streik war ein bereits seit Ostern schwelender Tarifkonflikt vorausgegangen. Am Freitag hatten sich beide Seiten dann wieder zusammengesetzt, um nach einer Lösung zu suchen. Am Samstag und Sonntag waren die Gespräche fortgesetzt worden.

rtr/dpa

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