Wirtschaft: Post verdient am Export
Konzernchef Appel hebt die Prognose an.
Berlin – Die Konkurrenten wie UPS oder TNT klagen über Gewinneinbußen, die Deutsche Post erhöht die Ergebnisprognose. Obwohl die Konjunktur sich weltweit schlechter entwickelt, als von vielen erwartet, läuft das Exportgeschäft der Post. „Angesichts des weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds können wir mit dem soliden Geschäftsverlauf im zweiten Quartal zufrieden sein“, sagte Konzernchef Frank Appel am Dienstag. „Unsere Stärke im internationalen Expressgeschäft und im deutschen Paketmarkt hat sich in den letzten Monaten einmal mehr ausgezahlt.“
Die Post profitiert dabei vom wachsenden Online-Handel auf dem Heimatmarkt. Die Umsätze im Paketgeschäft legten im zweiten Quartal um knapp neun Prozent zu. Die weltweite Wirtschaftsflaute machte sich dagegen im Speditionsgeschäft und bei der Luft- und Seefracht bemerkbar. Viele Kunden verzichten etwa auf teure Sendungen per Luftfracht oder versenden gar keine Güter. Insgesamt liefen die Geschäfte aber so gut, dass Appel die Zielspanne für den operativen Gewinn um 50 Millionen auf bis zu drei Milliarden Euro anhob. An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die Post-Aktie legte in der Spitze knapp fünf Prozent zu, verlor dann wieder etwas, gehörte aber immer noch zu den Spitzenwerten im Dax.
Zwar sanken die Erlöse im zweiten Quartal um 0,6 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro. Der leichte Umsatzrückgang sei jedoch unter anderem das Resultat von negativen Währungseffekten, teilte die Post mit. Bereinigt um diese Einflüsse stiegen die Umsätze im zweiten Quartal 2013 um mehr als 250 Millionen Euro. Der Konzerngewinn fiel mit 422 Millionen Euro im Quartal mehr als doppelt so hoch aus wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wobei allerdings ebenfalls Einmaleffekte eine große Rolle spielten.
„Wir haben es geschafft, schneller als der Markt zu wachsen“, sagte Finanzvorstand Larry Rosen. Als Grund nannte Rosen neben Investitionen in Wachstumsfelder den verbesserten Kundenservice. Neben dem florierenden Online-Handel sei auch die seit Jahresbeginn geltende Portoerhöhung hilfreich gewesen. vis/rtr
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