Übernahme: Paypal zahlt zwei Milliarden für Kreditkarten-Start-up
Das schwedische iZettle ist Paypals bislang größter Zukauf. Das beflügelt auch einen Berliner Wettbewerber.
Es ist der bisher größte Zukauf in der Geschichte von Paypal: Der US-Zahlungsdienst übernimmt das schwedische Start-up iZettle für 2,2 Milliarden Dollar (knapp 1,9 Milliarden Euro). Erst kürzlich hatte iZettle angekündigt, an die Börse gehen zu wollen. Dieser Plan ist nun obsolet. Das 2010 gegründete schwedische Unternehmen iZettle bietet kleine Kartenlesegeräte an, die an Smartphones oder Tablets angeschlossen werden können. So können auch kleine Händler und Verkaufsstände Zahlungen per Kreditkarte annehmen. iZettle wird nach Angaben von Paypal derzeit bereits von einer halben Million Händler genutzt. Die Einnahmen von iZettle lagen im Vorjahr bei etwa 94 Millionen Euro.
Berliner Konkurrent Sumup: "Wir sind größer als iZettle“
Ein Konkurrent ist Sumup, das Start-up wurde 2011 in Berlin gegründet. Den Hauptsitz legten die Gründer allerdings nach London, das als Finanzstandort bessere Bedingungen bot. 20 Prozent der insgesamt 900 Mitarbeiter arbeiten jedoch in Berlin, auch Mitgründer Marc-Alexander Christ wohnt weiter in der deutschen Hauptstadt. Die Übernahme des Wettbewerbers durch Paypal sieht er auch als Bestätigung des eigenen Geschäftsmodells. „Zudem sind wir größer als iZettle“, sagt Christ. Mit 850 000 Händlern liege die Nutzerzahl höher, außerdem sei das Start-up in 31 Märkten aktiv, iZettle bietet seine Dienste in zwölf Ländern. Auch der Umsatz von Sumup liege mit mehr als 100 Millionen Euro über dem der Schweden. Und seit zwei Jahren sei das Start-up profitabel. Damals war Sumup mit dem Berliner Konkurrenten Payleven von Rocket Internet fusioniert. Ein Verkauf oder Börsengang seien nicht geplant. Sumup könne als privates Unternehmen die nächsten Jahre besser wachsen, wenn man nicht immer Quartalszahlen liefern müsse. „Nur ein Bruchteil der Händler akzeptiert Kartenzahlung“, sagt Christ. Gerade in Deutschland sei noch enormes Potenzial.
Twitter-Chef betreibt parallel auch Kreditkartenfirma
Größter Wettbewerber ist das US-Unternehmen Square, das von Twitter-Chef Jack Dorsey gegründet wurde. Dorsey führt beide Firmen parallel. 2015 war Square an die Börse gegangen und hat inzwischen einen Marktwert von 22 Milliarden Dollar - also das Zehnfache der Schweden. Die Amerikaner peilen in diesem Jahr erstmals einen Umsatz von einer Milliarde Dollar an.
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