Ratepay wird verkauft: Otto gibt Zahlungsgeschäft auf
Der Berliner Zahlungsdienstleister Ratepay hat neue Besitzer. Die Konzentration im Markt nimmt weiter zu.
Die Otto Group verkauft den Zahlungsdienstleister Ratepay. Neuer Besitzer sind die Finanzinvestoren Advent International und Bain Capital. Der Kaufpreis liegt laut Branchenkennern bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Das 2009 in Berlin gegründete Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern ermöglicht bei Zahlungen im Internet den Kauf per Rechnung und als Besonderheit auch die Ratenzahlung. Zu den Kunden gehören Eurowings, myToys oder Villeroy & Boch. Im Vorjahr hat Ratepay Zahlungen im Volumen von mehr als einer Milliarde Euro abgewickelt.
„Wir sind sehr, sehr glücklich“, sagte Ratepay-Chef Jesper Wahrendorf. Er bezeichnet die Entscheidung der Käufer als „Ritterschlag“. Schließlich hätten beide enorme Erfahrungen in dem Segment. So haben Advent und Bain 2010 den britischen Zahlungsdienstleister Worldpay für zwei Milliarden Pfund übernommen und fünf Jahre später an die Börse gebracht. Erst im Januar hatten die Finanzinvestoren den Kartenzahlungsdienstleister Concardis übernommen. Das Angebot von Ratepay soll in die Plattform von Concardis integriert werden, aber als eigenständige Marke und Unternehmen bestehen bleiben.
Weitere Konzentration bei Zahlungsdienstleistern
„Ratepay ist ohne Zweifel eines der besten Unternehmen in seinem Marktsegment“, sagt Christophe Jacobs van Merlen, Managing Director von Bain Capital. „Mit dieser Akquisition werden wir das Angebotsportfolio bei Concardis erweitern.“ Gab es bislang oft Spezialanbieter für verschiedene Bezahlmethoden, geht die Entwicklung derzeit dahin, dass größere Anbieter alle Lösungen aus einer Hand offerieren. „Die Konzentration in diesem Markt wird sich weiter verstärken“, sagt Stefan Schneider, Geschäftsführer der Beratung CardsConsult.
So hatte der schwedische Bezahldienst Klarna im Februar den Berliner Ratepay- Konkurrenten Billpay geschluckt. Auch für Ratepay hatte es verschiedene Interessenten gegeben. Brancheninsider hatten mit einem Verkauf an die Münchner Wirecard gerechnet.
Otto zieht sich dagegen mit dem Verkauf aus dem Geschäft weitgehend zurück. Der Händler hatte 2013 den mobilen Bezahldienst Yapital mit großen Ambitionen gestartet, Anfang vorigen Jahres jedoch wieder eingestellt.
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