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Osram in Spandau. Hier werden seit Jahren Stellen abgebaut. Noch arbeiten hier 1280 Mitarbeiter.
© dpa

Stellenabbau in Spandau: Osram streicht 283 Arbeitsplätze in Berlin

Am Montag hat das Unternehmen die Belegschaft informiert, was der in München beschlossene Arbeitsplatzabbau für das Werk in Spandau bedeutet.

Um zwölf Uhr am Montag war es soweit. Drei Manager aus München waren angereist, um im Osram-Werk in Spandau die Belegschaft zu informieren. Die Mitarbeiter wollten wissen, was der erneute Stellenabbau für sie bedeutet. „Wir haben erfahren, dass 283 Stellen gestrichen werden sollen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Andreas Felgendreher dem Tagesspiegel. Wer und welche Bereiche betroffen sein werden, sei aber noch völlig offen. „Die Zahl wurde nicht mit konkreten Maßnahmen hinterlegt“, sagte Felgendreher.

Osram streicht weltweit 7800 Stellen

Vergangene Woche hatte Osram angekündigt, von den weltweit 34000 Stellen noch einmal 7800 abzubauen – 1700 davon in Deutschland. Auch Berlin werde betroffen sein. Hier beschäftigt Osram noch 1280 Leute. Ende des Jahres werden nach den bereits laufenden Kürzungen noch 1180 Mitarbeiter in der Fertigung, der Verwaltung sowie in Forschung und Entwicklung im Spandauer Werk arbeiten.

Berlin ist Kompetenzzentrum für Hochdruckentladungslampen, das sind zum Beispiel Xenon-Lampen in Autos oder Lampen für die Filmset-Beleuchtung. Seit 2008 sind in Berlin bereits mehr als 1000 Arbeitsplätze gestrichen worden.

In Berlin werden Hochdruckentladungslampen hergestellt

„Seit 2008 reden wir immer wieder über Interessenausgleich und Sozialpläne“, sagt Betriebsratsvorsitzender Felgendreher. Die Stimmung in der Belegschaft sei dementsprechend gedrückt. Nun warten die Arbeitnehmervertreter darauf, dass das Management seine Pläne konkretisiert, um sie prüfen zu können. „Wir fordern schon lange eine Zukunftsstrategie für den Berliner Standort“, sagt Felgendreher.

Der Lichtmarkt befindet sich in einem dramatischen Wandel: weg von der traditionellen Beleuchtung hin zu LED – auch bei Autoscheinwerfern. „Wir möchten, dass Osram das wissenschaftliche Potenzial der Hauptstadt nutzt, um aus dem Werk einen Vorzeige- und Entwicklungsstandort mit Pilotfunktion zu machen, damit wir für die Zukunft gerüstet sind.“

Corinna Visser

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