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Peugeot kooperiert schon mit einigen anderen Autokonzernen. Kritiker sehen darin eine Gefahr für die neue Allianz mit GM.
© AFP

Autokonzerne: Opel-Mutter steigt bei Peugeot ein

General Motors kauft sieben Prozent von PSA. Auto-Experte Dudenhöffer sieht die Allianz vor allem als Vorteil für Opel. Andere sehen den Deal kritisch.

Der Opel- Mutterkonzern General Motors (GM) und der französische Rivale Peugeot wollen künftig eng zusammenarbeiten. Der amerikanische GM-Konzern, der zuletzt einen Rekordgewinn veröffentlicht hatte, steigt über eine Kapitalerhöhung mit sieben Prozent bei dem französischen Autobauer ein, wie GM und PSA Peugeot Citroën am Mittwochabend mitteilten.

Die Fahrzeuge beider Hersteller sollen weiterhin als eigenständige Wettbewerber verkauft werden. Hinter den Kulissen wollen die Partner aber eng kooperieren. So will die amerikanisch-französische Allianz Komponenten und Module gemeinsam nutzen sowie weltweit Teile einkaufen. Das jährliche Einkaufsvolumen schätzen die Unternehmen auf rund 125 Milliarden Dollar. Weitere Kooperationsmöglichkeiten werden ausgelotet.

„Die Partnerschaft birgt enorme Chancen für unsere beiden Unternehmen“, sagte GM-Chef Dan Akerson. GM könne dadurch in Europa „langfristig und nachhaltig“ profitabel werden. Opel und die britische Vauxhall hatten 2011 einen Verlust von umgerechnet 525 Millionen Euro gemacht.

GM und PSA rechnen sich nach fünf Jahren Synergien von jährlich rund 1,5 Milliarden Euro aus. PSA will über eine Kapitalerhöhung rund eine Milliarde Euro erlösen. Dabei erhalten die Aktionäre von PSA – die Familie Peugeot hält noch 46 Prozent der Stimmrechte – bevorrechtigte Bezugsrechte, GM soll sieben Prozent der PSA-Aktien erwerben.

Das Europäische Arbeitnehmerforum von GM wies auf die Risiken hin, die sich durch die „zunehmende Komplexität der vielen, bei PSA schon vorhandenen Kooperationen mit anderen Herstellern“ ergäben. PSA arbeitet mit BMW, Toyota, Fiat und Ford zusammen. „Die Chancen und Risiken müssen fair zwischen PSA und Opel/Vauxhall verteilt werden“, sagte der Vorsitzende des Europäischen Arbeitnehmerforums, Wolfgang Schäfer- Klug.

Es dürften keine Nachteile für die Beschäftigten in Europa entstehen. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sieht in der Kooperation Vorteile für Opel. „Langfristig kann Opel bei den Kosten mit VW auf Augenhöhe konkurrieren, auch wenn es kurzfristig weh tun wird“, sagte Dudenhöffer dem Tagesspiegel. „Die Allianz ist perfekt für Opel.“

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