Trotz Niedrigzinsen: Mittelbrandenburgische Sparkasse macht mehr Gewinn
Die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) mit Sitz in Potsdam steht so gut da, wie kaum ein anderes Regionalinstitut in Deutschland. Das liegt auch an der Berliner Tochter, der Weberbank.
Berlin - Ein Negativzins aufs Ersparte? Das kommt für Andreas Schulz nicht infrage. „Das würde in der breiten Bevölkerung zu Ausweichreaktionen führen“, sagt der Chef der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS). Die Kunden könnten ihr Geld zu Hause horten oder zu einer ausländischen Bank bringen.
Lediglich von Großkunden verlangt die MBS mit Hauptsitz in Potsdam deshalb derzeit einen Negativzins – und das auch nur aus Angst, die Bank könne sonst mit Geld überhäuft werden. Denn anders als viele Konkurrenten kann MBS-Chef Schulz sich nicht beklagen.
Im vergangenen Jahr hat sein Haus vor Risikovorsorge 188 Millionen Euro Gewinn gemacht – acht Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Im Verhältnis zur Bilanzsumme steht die Bank damit so gut da wie kaum eine andere deutsche Sparkasse.
Ziele für 2016 "ambitioniert"
Trotzdem bemüht sich Schulz, nicht zu euphorisch zu wirken. Denn auch seinem Haus, das 159 Filialen im Norden, Westen und Süden von Berlin hat, bereitet die Niedrigzinsphase zunehmend Probleme. In diesem Jahr werde sich das sicherlich auch in den Büchern bemerkbar machen, sagt Schulz.
Er sei schon zufrieden, wenn sie 2016 einen Gewinn von 170 Millionen Euro erreichen würden und nennt dieses Ziel „ambitioniert“. Denn aufgrund der niedrigen Zinsen ließe sich weder mit Einlagen noch mit Krediten viel verdienen. Zumal die Kunden der MBS traditionell mehr Einlagen anvertrauen, als sie an Krediten nachfragen.
Das heißt, die Sparkasse muss überproportional viel Geld anlegen – was derzeit wenig rentabel ist.
Weberbank: vornehmlich vermögende Kunden
Dass die MBS trotzdem so gut dasteht, liegt zum Teil an der Weberbank. Seit die Sparkasse sie 2009 übernommen hat, führt die Berliner Privatbank ihren Gewinn an die MBS ab. Wie hoch der ausfällt, will Schulz nicht verraten – es gehe um einen zweistelligen Millionenbetrag, sagt er. Die Weberbank betreut in erster Linie vermögende Kunden.
Mittlerweile verwaltet das Institut für sie Gelder in Höhe von fünf Milliarden Euro. Weil dieses Geschäft vor allem auf Provisionen basiert, sind die Einnahmen weniger abhängig von der Höhe der Zinsen – wovon auch die MBS als Mutter profitiert.
Hinzu kommt, dass die Weberbank mittlerweile auch für 22 andere Sparkassen die Vermögensverwaltung übernimmt: Sie legt für sie die Gelder besonders reicher Kunden an – und kassiert von den Regionalinstituten dafür eine Provision. Auch darüber freut man sich am Ende in Potsdam.
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