Neues EU-Verfahren gegen Internetkonzern: Mehr Konzentration in Sachen Google
Die EU-Kommission weitet ihr Wettbewerbsverfahren gegen Google aus. Doch lieber sollte sie sich auf die bestehenden konzentrieren. Ein Kommentar.
Was ist dagegen einzuwenden, wenn ein Unternehmen Erfolg hat? Eigentlich nichts. Google hat es geschafft, seine Suchmaschinenkonkurrenz abzuhängen und ist die unangefochtene Nummer eins. Weil alle Menschen auf Facebook miteinander befreundet sein wollen, verdient Mark Zuckerberg prächtig, während die deutschen Dienste Schüler- und Studi-VZ längst Vergangenheit sind. Das Problem: Weil die Googles, Facebooks, Amazons und Co. groß sind, kommt man an ihnen nicht vorbei. Die Großen werden so aber immer noch größer. Kleinere Wettbewerber haben kaum eine Chance, einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Deshalb ist es richtig, dass die Wettbewerbshüter einschreiten. In Deutschland geht das Bundeskartellamt gegen Facebook vor, in Brüssel bietet EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager Google Paroli. Immer neue Verfahren eröffnet die Dänin gegen den US-Multi. Das ist umtriebig, fleißig und gut gemeint, aber Brüssel läuft Gefahr, sich zu verzetteln. Um den Riesen zu bändigen, sollte Vestager lieber die Verfahren, die anhängig sind, zu Ende bringen. Um Machtkonzentrationen aufzulösen, muss man selbst konzentriert sein.